Markus Schopp steht beim LASK offenbar vor dem Aus – und das ausgerechnet in der erfolgreichsten Phase der Linzer seit langem. Vier Zu-Null-Siege in Serie, zehn Punkte Vorsprung im unteren Play-off: Sportlich läuft es für die Athletiker derzeit rund. Dennoch soll der 50-jährige Trainer laut Berichten der „Oberösterreichischen Nachrichten“ unmittelbar vor der Entlassung stehen. Informationen, die auch von „Heute“-Quellen bestätigt werden.
Hintergrund sind offenbar gravierende Differenzen mit Teilen der Mannschaft. Schopp hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, als er Kapitän und Leistungsträger Robert Zulj entmachtete und die Binde an Abwehrchef Philipp Ziereis übergab. Zudem wurde Ex-Rapidler Filip Stojkovic komplett aus dem Profikader verbannt, während Mittelfeldspieler Valon Berisha in den jüngsten Partien nicht einmal mehr im Spieltagsaufgebot stand. Maßnahmen, die innerhalb des Teams für erhebliche Spannungen gesorgt haben sollen.
Robert Zulj hatte sich bereits Ende 2024 klar positioniert und sich öffentlich kritisch zu Schopps Führungsstil geäußert. Der degradierte Kapitän wies dabei Schopps wiederholte Vorwürfe, die Mannschaft bestehe aus zu vielen Individualisten und sei kein echtes Team, deutlich zurück – was den Eindruck eines schwelenden Machtkampfs innerhalb des Vereins verstärkte und die Kabine zusätzlich spaltete.
Kurze Amtszeit
Der Doppelfunktionär als Trainer und Sportdirektor muss nach nicht einmal acht Monaten seinen Hut nehmen. Erst im vergangenen September hatte Schopp die Nachfolge von Thomas Darazs und Radovan Vujanovic angetreten. Nach einem durchwachsenen Herbst stabilisierte sich der LASK im Frühjahr merklich, erreichte das Cup-Halbfinale und verpasste die Meisterrunde nur knapp. Sportliche Argumente scheinen bei der sich anbahnenden Trennung kaum eine Rolle zu spielen – Schopp gilt in der Branche als taktisch versierter Stratege mit klarer Spielphilosophie.
Als möglicher Nachfolger für das Traineramt wird derzeit Co-Trainer Alexander Marchat gehandelt, der bisher unter Schopp arbeitete. Laut Vereinskreisen sollen aber auch externe Kandidaten aus dem In- und Ausland auf der Liste stehen – konkrete Namen wurden bislang jedoch nicht bestätigt.
Noch am Sonntagabend war der Coach bei Sky Sport Austria zu Gast und fand dabei durchaus lobende Worte für Vereinsboss Siegmund Gruber. In der Sendung reflektierte Schopp das Verpassen der Meistergruppe und die Enttäuschungen der laufenden Spielzeit. Er betonte die Wichtigkeit, aus den gesammelten Erfahrungen zu lernen und die Entwicklung der Mannschaft voranzutreiben.
Positive Bilanz
Der Steirer äußerte sich auch zur aktuellen Formstärke seiner Elf und den Herausforderungen in der Qualifikationsrunde. Dabei verwies er auf die beeindruckende Bilanz von nur einer Niederlage in den zurückliegenden 13 Partien und hob die positive Entwicklung des Teams hervor. Außerdem sprach er über die Kaderplanung für die kommende Saison und die Bedeutung der Nachwuchsförderung im Verein.
Zum Abschluss des Interviews thematisierte Schopp die möglichen Playoff-Begegnungen um einen internationalen Startplatz und die künftigen Ambitionen des Klubs.
Er unterstrich, dass der LASK für jeden Gegner ein unangenehmer Kontrahent sein werde und betonte die Notwendigkeit kontinuierlicher Weiterentwicklung, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
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