In Trient, Norditalien, kämpfen Mediziner seit Mitte Juli um das Leben eines zweijährigen Mädchens. Die Kleine leidet an akutem Nierenversagen und muss künstlich beatmet werden. Der Auslöser dieser dramatischen Situation ist kaum zu fassen: Ein infizierter Käse hat das Leben des Kleinkinds auf den Kopf gestellt.
Ein Familienausflug in die idyllischen Alpen von Coredo, eine halbe Stunde von Trient entfernt, entwickelte sich zu einem Albtraum. Auf einer Almhütte konsumierte das Mädchen ein kleines Stück Käse, das sich später als Träger von Escherichia-Coli-Bakterien entpuppte. Nach einigen Tagen begann das Mädchen über Unwohlsein zu klagen. Anfangs wurde das getrunkene Wasser als möglicher Auslöser vermutet, doch Blutanalysen brachten die erschreckende Wahrheit ans Licht: Der Käse war der Übeltäter.
Die Bakterien im Käse lösten ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) aus, speziell ein sogenanntes Stec-Hus, das insbesondere bei Kleinkindern lebensbedrohlich sein kann. Die geringe Menge des verzehrten Käses war ausreichend, um eine Infektion auszulösen.
Käserei geschlossen
Die Konsequenzen für den Alphirt der Almhütte, wo der kontaminierte Käse serviert wurde, sind gravierend. Die Staatsanwaltschaft Trient hat Ermittlungen aufgenommen, da die Bakterienmenge im Käse den zulässigen Grenzwert weit überschritt. Die italienische Gesundheitsbehörde hat sowohl die Berghütte als auch die zugehörige Käserei geschlossen. Dem Besitzer droht nun eine Anklage wegen schwerer Körperverletzung und Verstoßes gegen das Lebensmittelschutzgesetz.
Das zweijährige Mädchen liegt seit Mitte Juli auf der Intensivstation, und die Ärzte kämpfen weiterhin um ihr Leben. Die Ermittlungen gegen den Hüttenbesitzer laufen parallel dazu.
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