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Sauberkeit

Kampf gegen Hundekot: Strafen bis 1048 Euro und Hunde-DNA-Datenbank

(FOTO: iStock/Zwilling330)
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Südtirol, die beliebte Urlaubsregion im Norden Italiens, hat ein Problem. Und dieses Problem hat vier Pfoten und hinterlässt unangenehme Hinterlassenschaften auf Straßen und in Parks. Um das Hundekot-Problem in den Griff zu bekommen, hat die Provinz eine innovative Lösung vorgeschlagen: Ein Hunde-DNA-Register. Doch die Umsetzung hinkt.

Mit über 40.000 registrierten Hunden (Stand: 22. Januar 2024) ist Südtirol ein echtes Hunde-Paradies. Doch der Himmel auf Erden hat seine Schattenseiten. Die unschönen Hinterlassenschaften der Vierbeiner sind ein Ärgernis für Einheimische und Touristen gleichermaßen. Um dem entgegenzuwirken, sollte zum 1. Januar 2024 eine Hunde-DNA-Datenbank eingeführt werden. Bis dato sind jedoch nur 5000 Tiere in der eigens dafür eingerichteten Datenbank erfasst.

Viele Vorteile einer Datenbank

Trotz der Anfangsschwierigkeiten bleibt Südtirol optimistisch. In einer Pressemitteilung Mitte Januar betonte die Provinz, dass die DNA-Datenbank für Hunde umgesetzt wird. Hundebesitzer sind aufgerufen, ihre Tiere bis Ende März genetisch „regulär erfassen“ zu lassen. Die Kosten für die DNA-Erfassung, Laborauswertung und Registrierung belaufen sich dabei auf 65 Euro pro Hund.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit der Hunde-Datenbank können Hundebesitzer identifiziert werden, deren Hunde ihre Häufchen auf der Straße und in Parks hinterlassen. Bei Unfällen, Hundebissen oder Rissen von Nutz- und Weidetieren kann der Besitzer von streunenden Hunden leichter ermittelt werden.

Hohe Strafen möglich

Wer sich nicht an die Regeln hält, muss tief in die Tasche greifen. Die Strafen für Hundekot-Sünder reichen von 292 bis zu 1048 Euro. Wann und wie die Verwaltungsstrafen erhoben werden, ist jedoch noch unklar. Bereits in der Vergangenheit hatte Südtirol mit Überwachungskameras gegen Müllsünder erfolgreich vorgegangen. Ob das neue Gesetz gegen Hundekot ähnlich wirkungsvoll sein wird, bleibt abzuwarten.

Kritik

Doch nicht alle sind von der DNA-Datenbank begeistert. Tierärzte und Hundebesitzer kritisieren die Maßnahme als aufwendig und zu teuer. Zudem gibt es ein weiteres Problem: Hunde von ausländischen Touristen oder aus dem restlichen Italien werden nicht in der Datenbank erfasst. Ohne einen Eintrag in der Datenbank bleibt der Verursacher anonym.

In einer spanischen Urlaubshochburg hat man eine Lösung für dieses Problem gefunden. Dort wird die DNA von Hunden von Touristen gespeichert und es gibt keine Verjährungsfrist für Hundehaufen. Ob Südtirol diesem Beispiel folgen wird, ist noch unklar. Doch eines steht fest: Der Kampf gegen Hundekot ist eröffnet.