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WESTLICH

Karner will Islamprävention an Schulen wegen Radikalisierung ausbauen

Bundesminister Gerhard Karner Messenger Überwachung
Bundesminister Gerhard Karner. FOTO: BKA/Christopher Dunker

In Reaktion auf eine steigende Bedrohung durch radikalen Islamismus plant das Innenministerium umfassendere Präventionsmaßnahmen an Schulen in ganz Österreich. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) kündigte im Ö1-Morgenjournal an, dass 160 zusätzliche Beamte in diesem Bereich eingesetzt werden sollen.

Alarmierende Fälle jugendlicher Radikalisierung

Der Anlass für diese Initiative ist ein aufsehenerregender Fall in St. Pölten, wo ein Netzwerk mutmaßlicher IS-Sympathisanten aufgedeckt wurde. Besonders besorgniserregend ist, dass die meisten Verdächtigen zwischen 13 und 15 Jahre alt sind. Ein 15-jähriger Junge fiel durch seine Radikalisierung auf, die sich in seiner Kleidung, einem IS-Ring und einer deutlichen Ablehnung von weiblichem Lehrpersonal äußerte. Hinweise seitens besorgter Eltern brachten die Ermittlungen ins Rollen, wie Roland Scherscher, der Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz und Extremismusbekämpfung in Niederösterreich, berichtete.

Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen

Minister Karner betonte die Notwendigkeit, in Schulen und Vereinen präventiv zu wirken, um junge Menschen vor extremistischer Indoktrinierung zu bewahren. „Diese Jugendlichen, die oft erst zwölf oder 13 Jahre alt sind, können leicht von extremistischen Ideologien beeinflusst werden. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft, dem entgegenzuwirken“, sagte Karner.

Ein wesentlicher Aspekt der geplanten Maßnahmen ist es, das Lehrpersonal entsprechend zu schulen. Dieses soll in die Lage versetzt werden, bei Verdachtsmomenten die Polizei frühzeitig zu informieren. Die geplanten Projekte zielen darauf ab, nicht nur Lehrer, sondern auch Eltern und Schüler über die Gefahren extremistischer Ideologien aufzuklären und zu sensibilisieren.