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Unmut

Keine Ausländer: Diskriminierung bei Wohnungssuche sorgt für Entsetzen

(FOTO: iStock/fizkes)
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Ein Wiener mit türkischen Wurzeln erlebte eine unerwartete Hürde bei der Suche nach einem Nachmieter für seine 90 Quadratmeter große Wohnung im 12. Bezirk von Wien-Meidling. Sein Erlebnis wirft ein Schlaglicht auf Diskriminierung und Rassismus in der Wohnungssuche, die trotz der hohen Nachfrage nach Wohnraum immer wieder auftreten.

Im April dieses Jahres verabschiedete sich der Mann von seiner Privatwohnung. Doch der Weg bis zur endgültigen Schlüsselübergabe war steinig und von Diskriminierungserfahrungen gepflastert. „Am Anfang hieß es, wir seien zwar die besten Türken, die er kenne – er möchte aber trotzdem keine türkischstämmigen Personen als Nachmieter“, erinnert er sich.

Die Suche nach einem Nachmieter gestaltete sich schwieriger als erwartet. In einer WhatsApp-Nachricht teilte der Hauseigentümer ihm mit: „Ich möchte es gerade Ihnen nicht unnötig schwer machen, muss Sie aber dennoch höflich ersuchen, jetzt nur noch österreichische Nachmieter zu suchen.“ So wurde ihm untersagt, Mieter mit Migrationshintergrund vorzuschlagen, obwohl die Nachfrage nach Wohnraum in Wien hoch ist.

Der Mann äußerte seine Enttäuschung über diese diskriminierende Vorgehensweise: „Wir hatten mehrere Familien mit Migrationshintergrund hier, die diese Wohnung dringend benötigt hätten. Es konnte überhaupt niemand die Wohnung übernehmen, der auch nur ansatzweise einen ausländischen Namen hatte.“

Auch in Wien-Favoriten gab es ähnliche Fälle von Diskriminierung bei der Wohnungssuche. Der Bezirksrat von Favoriten, Muhammed Yüksek (SPÖ), nahm zu den Vorfällen Stellung: „Diese diskriminierende und rassistische Vorgehensweise ist inakzeptabel. Wenn Menschen alle gesetzlichen Kriterien erfüllen und dann aufgrund des Vornamens, der Hautfarbe oder der Religionszugehörigkeit ausgeschlossen werden, dann ist das definitiv rassistisch – so höflich die Nachricht auch klingen mag.“