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KLINIK FLORIDSDORF

Keine Kreuze im Krankenhaus Nord

(FOTO: KAV/Peter Plundrak, Albert Wimmer ZT GmbH, PID/David Bohmann oder KAV/Esther Genitheim)

In den Patientenzimmern im Krankenhaus Nord gibt es eine Vielzahl an Dekoration an der Wand, das christliche Symbol des Kreuzes – wie es in vielen anderen Spitälern noch Tradition ist – sucht man jedoch vergebens.

Bereits während der Planungsphase des neuen Spitals hat man sich gegen das Aufhängen von Kreuzen in den Krankenzimmern entschieden. Wie der Pflegedirektor Jochen Haidvogel gegenüber „Wien heute“ erklärte, habe man auf religiöse Symbole in den Zimmern verzichten wollen, dass vielleicht auch andere Konfessionen diskriminieren könnte.

Aus dem Krankenanstaltenverbund war zu hören, dass die Entscheidung über die Kreuze der jeweiligen Spitalsleitung überlassen wird.

Drei Gebetsräume
Dennoch verfügt das Krankenhaus Nord über Seelsorgezentrum mit einer christlichen Kapelle, einer Moschee und einem jüdischen Gebetsraum. Insofern vom Patienten gewünscht, gibt es Betreuung durch die Seelsorger auch direkt im Krankenzimmer. „Im Grunde genommen haben wir das sehr selten, dass Patientinnen und Patienten sagen, sie vermissen irgendwelche religiösen Symbole in den Zimmern“, sagte Haidvogel.

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Situation in andren Spitälern
Im Allgemeinen Krankenhaus hängen laut Sprecherin Karin Fehringer „schlichte, einfach gehaltene Kreuze“ in jedem Zimmer. Ebenso gibt es Gebetsräume für andere Konfessionen. Beschwerden seien bis Dato wegen der Kreuze nicht eingegangen, ebenso denke man innerhalb der Leitung nicht darüber nach, diese aus den Zimmern zu entfernen.

Für die Wiener Ordensspitäler, wie z.B. das Orthopädischen Spital Speising haben die Kreuze einen noch stärkeren traditionellen Hintergrund. Dennoch verbinde man damit nicht primär das religiöse Zeichen. „Das eine ist das religiöse Zeichen, das andere, was wir damit verbinden: nämlich der gute Umgang, die gute Behandlung, Therapie und medizinische Versorgung von Menschen“, so Klaus Rieger.

Patienten nehmen Kreuze ab
Auch wenn es nur selten zu Beschwerden kommt, so passiere es häufiger, dass Patienten auf eigene Faust das Kreuz entfernen. „Das kommt immer wieder vor, wir werden es dann wieder aufhängen“, fügte Rieger hinzu. In anderen Spitälern, wie jenen der Vinzenz Gruppe wird das Kreuz im Falle einer Beschwerde mit einem Tuch verhängt.