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"PRANK"

Kidnapping-„Streich“: 18-Jähriger gefesselt und gefoltert

KIDNAPPING
Symbolbild (FOTO: iStock)

Ein Gruppe Jugendlicher verursachten eine nicht besonders lustigen Prank, die einen Freund in einer Wohnung fesselten und folterten. Die vier Burschen im Alter von 17 und 19 Jahren erhielten mehrmonatige, bedingte Strafen.

Am Dienstag haben sich vier Burschen im Alter von 17 und 19 Jahren am Dienstag vor dem Gericht wegen einer besonders schlimmen Freiheitsberaubung verantworten müssen. Die Bande lockte einen Freund in eine Wohnung, um ihn zu fesseln und zu quälen. Die angeklagte Gruppe sprach von einem Streich. Das Opfer fand das nicht lustig, sondern hatte Todesängste. Die Beschuldigten wurde zu bedingten Haftstrafen verurteilt.

Die Bande meinte, dass sie sich untereinander öfters „Pranks“ spielen. Neulich haben sie einen Freund während der Fahrt auf die Straße ausgesetzt. Einem anderen Freund haben sie die Haare abrasiert.

Drei Angeklagte, die das alles geplant haben sollen, wurden wegen Freiheitsentziehung zu 18 Monaten bedingt verurteilt. Der vierte Angeklagte, der die Aktion gefilmt hatte, bekam sechs Monate bedingt. Der ganzen Bande wurde eine Bewährungshilfe angeordnet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Sie nahmen die Entscheidung an, die Staatsanwaltschaft kündigte die Berufung an.

Gefesselt und gequält:
Die 5er-Bande waren enge Freunde. Das änderte sich, als das Opfer mit der Cousine des 19-jährigen Hauptangeklagten eine Beziehung einging. Die Gruppe lockte am 8.Dezember 2020 den Jungen in die Wohnung des Zweitangeklagten nach Ottakring unter dem Vorwand, es sei ein drigender „Notfall“. Als das Opfer gekommen ist, stürmten zwei maskierte Burschen in die Wohnung und attackierten ihn. Ein weiteres Mitglied filmte das ganze Ereignis mit dem Handy.

Das Opfer wurde mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt. Anschließend stülpte die Bande dem Freund ein Mistsackerl über den Kopf, wodurch das Opfer zum ersten Mal Todesangst verspürte. Der 18-Jährige dachte, dass er ersticken wird.

„Erzähl die Wahrheit, was hast du gemacht mit meiner Cousine“, schrie der Erstangeklagte laut dem Opfer. Der Täter soll in einem Video gesehen haben, wie sie Geschlechtsverkehr hatten. „Du beleidigst meine Ehre. Du verunreinigst mein Blut“, zitierte der 18-Jährige im Zeugenstand die Worte des Erstangeklagten. Damit das Opfer nicht schreit, wurde ihm eine Mandarine in den Mund gestopft. Sollte er nicht ruhig sein, drohten sie ihm mit einem heißen Bügeleisen, mit einem großen Messer und mit kochendem Wasser. Nach einer Stunde voller Qual machten sie ein „Triumphfoto“ mit dem Gefesselten und dem Messer. Schließlich nahmen sie die Flucht auf. Doch wenige Zeit später wurden die Täter von der Polizei gefasst, drei von ihnen saßen bis gestern in U-Haft.