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Cannabis

Kiffende Nonnen kämpfen gegen illegalen Drogenhandel (VIDEO)

(FOTO: Sisters of the Valley)
(FOTO: Sisters of the Valley)

Im Schatten des jahrzehntelangen Drogenkriegs in Mexiko erhebt eine unkonventionelle Gruppe ihre Stimme. Als „Nonnen“ bekannt, fordern sie das Cannabis von den Kartellen zurück und plädieren für eine vollständige Legalisierung.

Die „Sisters of the Valley“, wie sie sich selbst nennen, sind keine gewöhnlichen Nonnen. Sie sind weder katholisch noch Mitglieder einer anderen Religionsgemeinschaft. Stattdessen widmen sie sich seit 2014 einer besonderen Mission: der Förderung der „heilenden Kräfte von Cannabis“. In Workshops, die in der pulsierenden Metropole Mexiko-Stadt abgehalten werden, teilen sie ihr Wissen über die Produktion und Nutzung von Cannabis.

Keine „echten“ Nonnen

Die Schwesternschaft steht hier in Mexiko in einem völlig anderen Kontext – wegen der religiösen Ausrichtung des Landes und der Verbindung der Pflanze mit Kartellen“, erklärt eine der Frauen. Die Schwestern sehen den staatlichen Kampf gegen die Drogenkriminalität als gescheitert an. „Ich will das Cannabis von den Drogenhändlern zurückbekommen“, betont Schwester Bernardet, ein Mitglied der Gruppe. Ihrer Ansicht nach hat der fast zwei Jahrzehnte andauernde Drogenkrieg nur zu mehr Gewalt und Masseninhaftierungen geführt.

Trotz des konservativen Umfelds in Mexiko erfahren die „Nonnen“ Unterstützung, auch aus ihrer eigenen Familie. Schwester Camilla, die Gründerin der Gruppe in Mexiko, berichtet von anfänglichem Widerstand in ihrer ultrareligiösen Familie, der jedoch in Zustimmung umschlug.

Geschäft läuft gut

In den USA haben die „Sisters of the Valley“ bereits Erfolge gefeiert. In 24 Bundesstaaten ist der Freizeitkonsum von Marihuana legalisiert und die „Nonnen“ betreiben dort ein florierendes Geschäft mit CBD-Produkten. Im Jahr 2022 konnten sie einen Umsatz von 500.000 Dollar (ca. 456.000 Euro) verzeichnen.

Die „Sisters of the Valley“ sehen sich selbst in der Tradition der Beginen, einer mittelalterlichen Laienbewegung. Unter der Leitung der Chemikerin und Marihuana-Forscherin Alehli Paz bauen sie ihre Pflanzen an und stellen Cannabis-Salben her. Sie führen ihr Geschäft aus einem unauffälligen Gebäude heraus und halten den Standort ihrer Aktivitäten geheim.

Mit ihrem Kampf für die Legalisierung von Cannabis in Mexiko und ihrem erfolgreichen Geschäftsmodell in den USA schreiben die „Sisters of the Valley“ ihre eigene Geschichte. Sie sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Frauen in einem von Männern dominierten Bereich einen Unterschied machen können.

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