In Österreich sorgt ein Fall von Online-Belästigung für Aufsehen: Die Wiener Aktivistin und Partyveranstalterin Fredi Ferková hat rechtliche Schritte gegen einen jungen Mann aus Tirol eingeleitet, der ihr ohne Einwilligung ein Foto seines erigierten Glieds schickte. Sie fordert nun Schadensersatz.
5.000 Euro Schadenersatz
Ferková fordert nun insgesamt 1.000 Euro Schadenersatz für die „erlittene persönliche Beeinträchtigung“. Zudem verlangt sie 480 Euro für die Kosten eines Detektivs, der für die 32-Jährige die Identität des Mannes ermittelt hat. Zusätzlich zu den Schadensersatzforderungen strebt Ferková ein Unterlassungsbegehren in Höhe von 5.000 Euro an, um zu verhindern, dass der Mann weitere unaufgeforderte Bilder verschickt. Ihr Rechtsanwalt Philipp Springer kritisiert in diesem Zusammenhang die lasche Rechtslage in Österreich.
Ich habe heute mit @p__springer__ einen Mann geklagt, der mir ungefragt einen Dickpic geschickt hat. Leider nur auf Unterlassung (5k), Schmerzensgeld (1k) und 480€ Detektivkosten. In Ö darf man nämlich straffrei Dickpics versenden oder seinen Schwanz in der U-Bahn rausholen pic.twitter.com/bLHKAjIzEh
— NeoCitranGirl 🇺🇦 (@schla_wienerin) November 13, 2024
Anders als in Deutschland gibt es in Österreich keine strafrechtlichen Konsequenzen für das Versenden solcher Bilder, obwohl es bereits Versuche gab, die Gesetzgebung zu verschärfen. Eine Initiative unter der Leitung von Justizministerin Alma Zadić, das Verwaltungsstrafgesetz zu ändern, verlief im Sand.
Langjährige Erfahrung und Engagement
Ferková, die aufgrund ihrer öffentlichen Tätigkeit mehrmals Opfer solcher Übergriffe wurde, erhielt ihr erstes unerwünschtes Penisfoto („Dickpic„) bereits im Alter von 12 Jahren. Mit ihrer Klage möchte sie nicht nur die rechtlichen Lücken aufzeigen, sondern auch Bewusstsein für die Schwierigkeiten schaffen, denen sich Frauen ausgesetzt sehen, wenn sie sich gegen solche Belästigungen zur Wehr setzen müssen.
„Es erfordert enorme Anstrengungen, gegen diese ekelerregenden Zusendungen vorzugehen“, betont Ferková. Mit diesem Schritt hofft Ferková, die Diskussion über die Notwendigkeit strengerer Gesetze im Bereich der digitalen Belästigung in Österreich erneut anzustoßen.
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