Start News Chronik
Insolvenzen

Kosmetikhersteller ist pleite: Pflegemarke verschwindet aus Regalen

(FOTO: iStock/ kasto80)

Die Flut an Insolvenzen deutscher Unternehmen scheint nicht abzunehmen. Aktuell trifft es den Kosmetikhersteller Rudolf Dankwardt GmbH aus Norderstedt, bekannt für die Produktion von Deodorants, Shampoos und Sonnencremes. Ende April wurde ein Insolvenzantrag gestellt, wie deutsche Medien berichten. Die finanziellen Schwierigkeiten erwischen auch die renommierte Pflegemarke Sebamed, für die Dankwardt Produkte herstellte.

Das Portfolio des Herstellers zeichnet sich durch eine internationale Reichweite aus, darunter auch der serbische Markt, auf dem Dankwardt jahrelang Körperpflegeprodukte anbot. Die nun eingeleiteten Insolvenzverfahren betreffen nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Mitarbeiter und Kunden der Marke Sebamed. Anfang des Jahres hatte Sebapharma, die Muttergesellschaft von Sebamed, bereits Teile von Dankwardt erworben, um die zukünftige Produktion von Sebamed-Produkten in Deutschland abzusichern. Die Folgen für die Produktion sind derzeit noch unklar, jedoch gibt es Versicherungen, dass keine Verzögerungen zu erwarten sind.

Die Ursache für die finanziellen Turbulenzen liegt in einer strategischen Neuausrichtung des Kosmetikherstellers. Dankwardt produzierte auch für die Beiersdorf-Gruppe, zu der die bekannte Marke Nivea gehört. Beiersdorf hat jedoch seine Prioritäten auf ein neues Produktionswerk in Leipzig gelegt, was den Druck auf Dankwardt erhöhte. Als Teil des Insolvenzverfahrens sucht das Unternehmen nun nach neuen Investoren für seine Standorte in Norderstedt und Libten. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten sind die Gehälter der rund 450 Mitarbeiter für die nächsten drei Monate gesichert, wie deutsche Medien hervorheben.

Schon mehr als 4.000 Insolvenzanträge im Jahr 2023

Der Insolvenzverwalter zeigt sich dennoch optimistisch, da Dankwardt über zahlreiche Bestellungen verfügt, so das Fenix Magazin. Allerdings sind sie nicht allein mit ihren finanziellen Problemen. Im März verzeichneten deutsche Gerichte einen Anstieg von 13,2 Prozent bei den Anträgen auf Insolvenzeröffnung im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Destatis berichtet. Besonders betroffen waren das Baugewerbe mit 246 Insolvenzen im Januar (19,4 Prozent mehr als im Vorjahr), gefolgt vom Handel mit 204 Insolvenzen (27,5 Prozent mehr als im Vorjahr).

Insgesamt wurden im Januar 2023 1.271 Insolvenzanträge eingereicht. Zusammen mit den Zahlen aus Februar und März ergibt sich eine stattliche Anzahl von rund 4.270 Insolvenzanträgen. Damit wird einmal mehr deutlich, dass die Wirtschaft in Deutschland vor großen Herausforderungen steht und es gilt, diese in den kommenden Monaten konsequent anzugehen und nachhaltige Lösungen zu finden.