Start Politik
JOURNALISTEN-REPORT

Krebsgerüchte: so schwerkrank soll Putin sein

(FOTO: Wikimedia Commons/Presidential Executive Office of Russia)

In den vergangenen Tagen häuften sich Gerüchte darüber, dass der russische Präsident Wladimir Putin unter einer schweren Krankheit leiden soll.

Sowohl nationale als auch internationale Medien berichten immer häufiger von Top-Ärzten, die Putin auf Schritt und Tritt begleiten sollen. Unter anderem soll ein Krebsspezialist sein ständiger Begleiter sein, schreibt die „Daily Mail“.

Der Gesundheitszustand Putins zählt jedoch zu den Staatsgeheimnissen und nach außen dringt so gut wie nichts. Während sowohl der Kreml als auch sein Vertrauter, der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko immer wieder beteuern, dass Putin „absolut fit und in besserer Verfassung als je zuvor“ sei, so berichten russische Journalisten etwas anderes.

Recherche zeigt Gegenteil
Die Journalisten Mikhail Rubin, Dmitry Sukharev, Mikhail Maglov, Roman Badanin und Svetlana Reuter haben ihm Rahmen eines Projektes die Krankenakte Wladimir Putins rekonstruiert. Im Sommer 2021 wurden sie für ihre Arbeit als „ausländische Agenten“ tituliert und aus dem Land verbannt.

Seit dem Ende seiner zweiten Amtszeit als Präsident wurde die Gesundheit Putins zur nationalen Priorität, berichtet die „Bild“. So soll er nicht nur an den Folgen – schweren Verletzungen am Rücken – seit seinem schweren Sturz von einem Pferd leiden, sondern auch eine Krebserkrankung wird ihm nachgesagt.

Putin untergetaucht
Ende 2016 zog sich der Kreml-Chef für eine Zeit lang aus der Öffentlichkeit zurück, während im TV vorher aufgezeichnete Szenen ausgestrahlt wurden. Gleichzeitig sollen zwölf Top-Ärzte unweit von Putins Residenz in einem Hotel abgestiegen sein. Was sie dort taten, ist nicht klar. Bekannt ist nur, dass einem der Mediziner, dem renommierten Neurochirurgen Oleg Myschkin der Titel „verdienter Arzt Russlands“ verliehen.

Im Mai 2017 verletzte sich Putin abermals. Er wurde bei einem Eishockeyspiel in Sotschi unabsichtlich gerammt. Kurz darauf stieg ein bekannter Traumatologe im selben Hotel ab, in welchem sich zuvor der Neurochirurg befand.

Krebsgerüchte
Putin soll zu dieser Zeit ständig von mindestens neun Ärzten begleitet worden sein. Wie die „Bild“ weiter schreibt, waren unter den Medizinern auch Onkologen, was die Gerüchteküche über eine Krebserkrankung Putins anheizte. Mehr Hinweise dazu fand das Journalistenteam im Jahr 2019. Damals fuhr der russische Präsident zusammen mit seinem weißrussischen Amtskollegen in Sotschi Ski und wurde gleichzeitig von zwei Intensivmedizinern, einem Neurologen, einem Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, zwei HNO-Ärzten und einem Onkologen begleitet.

Der Onkologe Evgeny Selivanov soll seither zu einem ständigen Begleiter Putins geworden sein. Die russischen Journalisten berichten weiter, dass Schilddrüsenerkrankungen und auch damit verbundener Krebs zuerst von Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten diagnostiziert werden. Ob es Krebs ist oder nicht lässt sich nicht eindeutig beweisen. Den Recherchen zufolge wird jedoch davon ausgegangen, dass sich Putin währen der Corona-Pandemie Ende 2021 abgesetzt hat, um sich einer komplizierten Schilddrüsentherapie zu unterziehen.