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BOXGESCHICHTE

Kroatien dreht Film über dunkelhäutigen Box-Trainer im Ustaša-Staat

Jimmy_Lygett_Film_Kroatien
Foto: Privatarchiv

Ein kroatisches Filmprojekt sorgt bereits im Vorfeld für Aufsehen.

Nachdem bekannt geworden wurde, dass der internationale Förderpreis „Krzystof Kieslowski“ im Wert von 50.000 Euro an das Filmprojekt von Stanislav Babić und die kroatische Filmfirma „Telefilm“ gegangen ist, wurden auch die ersten Infos zu diesem Film öffentlich bekannt. Der Film handelt von Jimmy Lygett, einem dunkelhäutigen amerikanischen Boxer und Trainer, der im faschistischen Unabhängigen Staat Kroatien (NDH) auch Trainer des Nationalteams war.

In Wien gelebt
Lygett kam nach Europa und lebte anfangs in Wien, wo er eine Kroatin kennenlernte und sich in sie verliebte. Mit ihr übersiedetle er nach Kroatien und eröffnete in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts einen Box-Klub auf der bekannten Ilica-Straße. Mit 33 Jahren beendete er seine Box-Karriere und konzentrierte sich seitdem hauptsächlich auf das Trainieren von anderen Boxern. Als der Unabhängige Staat Kroatien ausgerufen wurde und die Faschisten die Macht übernahmen, ernannte ihn Sportminister Miško Zebić zum Trainer des Box-Nationalteams.

Anti-Kommunist
Obwohl noch unklar ist, wie der Film das Leben des amerikanischen Boxers darstellen will, ist auch auf Wikipedia zu lesen: „Er war Anti-Kommunist“. Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchtete Lygett nach Amerika, aus Angst vor der kommunistischen Machtübernahme in Kroatien, heißt es in mehreren Quellen.