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Regelungen

Maskenpflicht, Booster Impfungen: „Wenn es kalt wird, ändert sich die Situation.“

(FOTO: BKA/Christopher Dunker)
(FOTO: BKA/Christopher Dunker)

Österreichs Corona-Zahlen sind wieder auf dem Stand vom April. Dennoch bleibt Gesundheitsminister Johannes Rauch gelassen. Knapp 200 Menschen liegen aktuell in Krankenhäusern, weitere Infektionswellen stehen bevor. Doch der Minister sieht keinen Grund zur Sorge: „Wir haben heute einen besseren Überblick als vor einem Jahr“, betont er.

Dieser Überblick resultiert aus einem ausgebauten Monitoring-System. So kontrolliert Österreich nun das Abwasser von 48 Kläranlagen, was mehr als die Hälfte der Bevölkerung abdeckt. Die genomische Sequenzierung von Abwasserproben und Corona-Tests zeigt die kursierenden Virusvarianten auf. Rauch lobt das SARI-Dashboard als „Instrument, das uns wirklich einen präzisen Überblick darüber gibt, was sich in den Spitälern abspielt.“

Aktuelle Zahlen

Die aktuellen Daten zeigen: Die Corona-Entwicklung steigt, während andere Atemwegserkrankungen fallen. Die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, warnt: „Wenn es wirklich kalt wird, ändert sich die Situation.“

Doch Rauch bleibt optimistisch: „Nach allem, was wir jetzt wissen und wie wir es einschätzen, ist keine Überlastung der Spitäler zu erwarten.“ Er beruft sich dabei auf die Erfahrungen der Südhalbkugel, die auf einen milderen Winter hindeuten.

Impfsituation

Für Unmut sorgt aktuell die unübersichtliche Impfsituation. Lange Wartezeiten auf Termine frustrieren Bürgerinnen und Bürger. Rauch teilt diese Frustration: „Wenn die Bereitschaft da ist, sich impfen zu lassen, kann es nicht daran scheitern, dass es keine Termine gibt.“ Sollte sich die Situation nicht binnen 14 Tagen verbessern, hat der Minister einen Plan B: „In anderen europäischen Staaten wird in Apotheken geimpft. Wir haben in Österreich eine Vielzahl von Apotheken, die durchaus in der Lage wären das anzubieten. Klappt es im niedergelassenen Bereich nicht, werden wir das dort organisieren.“

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Rauch empfiehlt insbesondere Personen über 60 Jahren oder mit Risikofaktoren die Corona- und Grippeimpfung. Der richtige Zeitpunkt sollte jedoch mit dem Arzt abgesprochen werden: „Sprechen Sie mit ihrem Arzt über Ihr persönliches Zeitfenster, wann ist eine Auffrischungsimpfung notwendig, fällig, angebracht. Nützen Sie das, lassen Sie sich beraten. Die Impfung ist ein guter Schutz gegen schwere Verläufe und in den ersten Wochen auch gegen eine Ansteckung.“

Maskenpflicht

Eine erneute Maskenpflicht plant die Regierung nicht. Aber: „Es gibt die Möglichkeit für Spitäler und Ordinationen in ihrer Hausordnung eine Maskenpflicht zu erlassen, die ist dann einzuhalten“, so Rauch. Also: Maske auf, wo viele Menschen zusammenkommen – das ist die Devise.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.