Start News Panorama
25. Mio verschenkt

Millionen-Erbin verschenkt Geld: So viel behält sie sich selbst

(FOTO: Screenshot ORF)
(FOTO: Screenshot ORF)

In der Welt der Superreichen ist es nicht ungewöhnlich, dass Vermögen von Generation zu Generation weitergegeben wird. Doch Marlene Engelhorn, BASF-Millionärin und Enkelin von Traudl Engelhorn, hat beschlossen, einen anderen Weg zu gehen. Anstatt sich auf ihrem großzügigen Erbe auszuruhen, plant sie, ihr Vermögen zu verteilen. Ein 50-köpfiger Beirat, der „Gute Rat für Umverteilung“, wurde ins Leben gerufen, um zu beraten, wie die 25 Millionen Euro aus dem Familienbesitz verwendet werden sollen.

Die Frage, warum sie es so kompliziert mache, wurde ihr in der „ZiB2“ gestellt. „Für strukturelle Probleme brauche man strukturelle Lösungen“, war ihre Antwort. Engelhorn betonte, dass ein stiller und heimlicher Akt der Wohltätigkeit kein Problem löse und dass es notwendig sei, weiter zu denken.

Demokratische Lösung

Engelhorn argumentiert, dass sie das Geld nicht einfach an das Finanzamt überweisen könne, denn das wäre „keine strukturelle Lösung“. Sie betont, dass niemand ihr verbieten könne, eine demokratische Lösung für ihr Problem zu suchen. „Der Finanzminister kann sehr viel mehr holen als nur mein Vermögen“, fügte sie hinzu.

Die Unterstützung einer politischen Partei kommt für sie nicht in Frage. „Ich sehe nicht ein, dass sich andere über Parteispenden Einfluss erkaufen“, erklärte sie. Die Diskussion über eine Vermögens- und Erbschaftssteuer sollte ihrer Meinung nach „gesamtgesellschaftlich entschieden werden“.

Wenn der Bürgerrat jedoch beschließen würde, das Geld für Waffenkäufe auszugeben, wäre das eine schwierige Frage. Engelhorn betonte, dass alles, was Leben gefährde, jedenfalls nicht machbar sei. Sie fügt hinzu: „Ich kann mir nicht vorstellen – ich habe Vertrauen in die Demokratie -, dass etwas lebensfeindliches passiert“.

90 Prozent des Erbes gespendet

Warum sie das Erbe überhaupt angenommen hat, wenn sie es nicht gewollt hat, ist eine Frage, die viele Menschen stellen. „Sie habe lange darüber nachgedacht“, sagt Engelhorn. Sie könne ihren Vermögenshintergrund nicht leugnen, aber sie wolle etwas bewegen und „strukturelle Lösungen“ schaffen.

Engelhorn hat auch klargestellt, dass sie nicht nur 90 Prozent ihres Vermögens spenden will. Sie plant, „schlussendlich so nah wie ich es schaffe an die 100 Prozent herankommen“, auch wenn sie zunächst einen Teil behält, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Familie unterstützt sie

Auf die Frage, wie ihre Familie auf ihre Entscheidung reagiert, antwortet die studierte Germanistin: „Ich lebe in einer demokratisch eingestellten Familie“. Sie erfahre viel Unterstützung, was zeigt, dass ihre Entscheidung nicht nur ihre eigene ist, sondern von ihrer Familie geteilt wird.

Marlene Engelhorns ungewöhnlicher Ansatz zur Umverteilung ihres Vermögens wirft viele Fragen auf und bietet gleichzeitig eine einzigartige Perspektive auf die Themen Reichtum, Vermögensverteilung und soziale Gerechtigkeit. Ihre Geschichte zeigt, dass es immer Möglichkeiten gibt, den Status quo zu hinterfragen und nach strukturellen Lösungen zu suchen, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben können.