Ein Auftritt eines Paters des Stifts Lilienfeld bei einer FPÖ-Wahlkampfveranstaltung in Wilhelmsburg löste am Wochenende heftige Reaktionen aus. Pater Justin Minkowitsch trat in seine Ordenskleidung gehüllt vor einem Banner der FPÖ auf und sorgte damit für erheblichen Wirbel.
Im Rahmen eines blau gefärbten Wahlkampevents hielt Pater Justin Minkowitsch eine Rede, die von der FPÖ-nahen Plattform „Unzensuriert“ über ein Video verbreitet wurde. Darin äußerte er sich zur politischen Rolle der Kirche und betonte, dass die Kirche nicht indifferent bleiben könne, „wie es zugeht“. In seiner Rede brachte Pater Minkowitsch zudem seine Wertschätzung für die FPÖ zum Ausdruck, die er als „einzige Partei“ bezeichnete, die sich für den Lebensschutz einsetze. Diese Haltung sei für die Kirche entscheidend und er sei der Partei „unendlich dankbar“. Der Mönch fügte hinzu, dass es der FPÖ nicht nur um Themen wie den Schutz von Kröten auf der Straße gehe.
Reaktionen vom Stift Lilienfeld und der FPÖ
Diese Äußerungen blieben nicht unkommentiert. Der Abt des Stifts Lilienfeld, Pius Maurer, distanzierte sich umgehend von der Aktion und erklärte auf der Homepage des Stiftes, dass es sich hierbei um eine nicht abgesprochene Privathandlung eines einzelnen Paters handele, der weder Pfarrer noch Kaplan sei. Das Stift betonte, dass die Kirche keine Wahlempfehlung für eine Partei gebe, dies gelte selbstverständlich auch für die Patres des Stiftes Lilienfeld. Im Vorfeld hatte ein FPÖ-Plakat mit dem Slogan „Euer Wille geschehe“ für Aufsehen gesorgt, was Abt Pius Maurer als „geschmacklos“ bezeichnete.
Unterstützung aus politischen Kreisen
Unterdessen gab es auch Unterstützung für den Pater. Martin Antauer, Landtagsabgeordneter der FPÖ, stellte in einer Aussendung klar, dass es beängstigend sei, einem Geistlichen Schwierigkeiten zu bereiten, nur weil er die Politik der FPÖ lobt. Antauer meinte weiter, dass in einer Demokratie Meinungsfreiheit selbstverständlich sein sollte, diese aber offenbar innerhalb der Kirche unerwünscht sei. Abschließend stellte er fest: „Gott sei Dank, gibt es die FPÖ in diesem Land!“
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