Start Politik
HISTORISCH

Montenegro ist offizielles Nato-Mitglied

Montenegro ist das 29. Mitglied des Nato-Bündnisses. (Foto: zVg.)

Als 29. Mitglied reiht sich auch Montenegro in die Reihe der Nato-Länder. Das kleine Land verfügt über eine Armee von 2.000 Soldaten, dennoch hat es strategisch wichtige Häfen.

Neben Albanien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Slowenien ist Montenegro das nächste Balkan-Land, das offizielles Mitglied der Nato ist. In Washington übergab der Außenminister des Landes, Srdjan Darmanobic, die Beitrittsdokumente an die amerikanische Regierung, die für die Aufbewahrung zuständig ist. Für die Nato ist das der erste Zuwachs seit acht Jahren. Somit erhält die Stimme Montenegros genauso viel Gewicht, wie die der anderen Mitglieder. Das sei ein Zeichen, dass andere Länder ebenso Teil des Bündnisses werden können. Jedoch gelten, laut dem deutschen Nachrichten Sender n-tv, weitere Beitritte vorerst als unwahrscheinlich.

LESEN SIE AUCH: Das lange Warten auf die EU – Balkan bekommt “Trostpreis”

Deutschland soll laut einem Bericht der „Večernje novosti“ einen spezielles Programm für den Westbalkan geplant haben.

 

Die Aufnahme des Balkan-Landes wurde bereits im Mai 2016 formal beschlossen. In Russland wurde darauf heftig protestiert, da man um die eigene Sicherheit fürchte. Moskau habe lange versucht den Nato-Betritt Montenegros zu verhindern. Russland und Montenegro trennen 1.400 Kilometer. Auch die montenegrinische Bevölkerung stehe nicht hinter der Entscheidung des Parlaments. Etwa die Hälfte der 623.000 Bürger seien russophile Serben, die sich gegen eine Nato-Mitgliedschaft ausgesprochen haben.

Das Balkan-Land ist für das Nato-Bündnis nicht wegen der Armee bedeutend, da sie 2.000 Soldaten umfasst. Vielmehr sind die Häfen Montenegros aus strategischen Gründen wichtig. Bereits im 19. Jahrhundert war dort ein Kriegshafen angesiedelt und diente später auch für das Militär Jugoslawiens. 90 Jahre zählte Montenegro zu Jugoslawien und erlangte 2006 seine Unabhängigkeit. EU-Beitrittsverhandlungen laufen noch.