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Führung

Musk unter Druck: Tesla-Aktie stürzt ab, Schlaf wird Luxus

Elon Musk läuft hinter Präsident Trump, während sie das Weiße Haus in Washington, DC, in Richtung Florida verlassen.
EPA-EFE/JIM LO SCALZO

Elon Musk verlangt extremen Einsatz von seinen Teams, während er selbst nur wenig Schlaf braucht. Doch nun zeigt er erste Anzeichen von Überlastung.

Elon Musk, bekannt als CEO von Tesla, stellt hohe Anforderungen an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Berichten zufolge sollen sie sogar in der Fabrik übernachten, um die Arbeitszeit zu maximieren. Musk, der sich selbst als Workaholic beschreibt, benötigt nach eigenen Angaben nur vier bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht. Bei einer Aktionärsversammlung erklärte er, dass er wöchentlich 42 Stunden für Tesla, 40 Stunden für SpaceX und weitere neun Stunden für andere Projekte wie Neuralink oder The Boring Company aufbringt.

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Politisches Engagement

In jüngster Zeit hat Musk auch politisches Engagement gezeigt. Er ist für die Regierung von US-Präsident Donald Trump in der neu geschaffenen Abteilung für Regierungseffizienz tätig. In einem Interview mit „Fox Business“ gestand er jedoch, dass ihn diese zusätzlichen Aufgaben belasten. Auf die Frage, wie er seine Unternehmensführung mit seinen politischen Verpflichtungen vereinbare, antwortete er: „Mit großen Schwierigkeiten“ und lachte dabei unsicher.

Tesla steht vor erheblichen Herausforderungen. Die Aktie hat seit ihrem Höchststand im Dezember über die Hälfte ihres Wertes verloren, und die Verkaufszahlen in Europa sind um 45 Prozent gesunken. Als Reaktion darauf hat Donald Trump vor dem Weißen Haus Tesla öffentlich unterstützt.

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Magdalena Bathen-Gabriel, Wirtschaftspsychologin, erklärte gegenüber der „Wirtschaftswoche“, dass die offene Ansprache von Problemen vorteilhaft sei, da sie die Mitarbeitenden ermutige, frühzeitig Schwierigkeiten zu äußern. Sollte ein Chef in schwierigen Zeiten Schwächen zeigen? Die Offenheit von Führungskräften hat erheblichen Einfluss auf das Unternehmen, da ihr Verhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prägt. Eine Studie zeigt, dass Angestellte eher arbeiten, wenn ihre Vorgesetzten auch bei Krankheit arbeiten.

Emotionen der Führungskräfte

Die Emotionen der Führungskräfte haben ebenfalls Auswirkungen auf die Belegschaft. Es ist wichtig, Überforderung zu thematisieren, ohne überfordert zu wirken. Führungskräfte sollten ihre Emotionen erkennen und regulieren, bevor sie sich an ihre Mitarbeitenden wenden oder in TV-Interviews auftreten. Es sollte vermieden werden, die Belegschaft nur mit Problembeschreibungen zurückzulassen, da dies zu Unsicherheiten führen könnte.

Eine positive Botschaft, wie die Ankündigung, Aufgaben stärker zu delegieren, wäre hilfreich gewesen. Doch solch eine Botschaft wäre untypisch für Musk.