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ANGESPANNTE SITUATION

Nach Einfall im Nordkosovo: Vučić befiehlt volle Gefechtsbereitschaft

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(FOTOS: Facebook/Aleksandar Vucic, Screenshot)

Gestern Vormittag fiel die Spezialeinheit der kosovarischen Polizei in den Norden Kosovos ein und verhaftete rund 30 Personen. Der serbische Präsident reagierte sofort.

Nachdem Spezialeinheiten in den serbischen Teil von Mitrovica eingedrungen sind, sollen mindestens zwei Serben verletzt worden sein. In den frühen Morgenstunden soll es in dem Ort Zubin Potok (Nord-Kosovo) zu einer Schießerei gekommen sein. (KOSMO berichtete)

Wie die serbische Regierung offiziell verlautbarte, befinden sich unter den Verhafteten 19 Polizisten (elf Serben, acht Albaner und ein Bosniake), sowie neun Bürger serbischer Nationalität aus Zubin Potok. „Zwölf der Verhafteten sind aus dem Norden, sieben aus dem Süden des Kosovos“, so Aleksandar Vučić und fügte hinzu, dass es laut serbischem Innenministerium seit 1999 insgesamt 9.000 ethnisch motivierte Angriffe auf Serben gab.

Der serbische Präsident sprach sich bei der zweitägigen Sitzung, bei welcher er den langerwarteten Kosovo-Bericht vorlegte, für eine Kompromissbereitschaft mit dem Kosovo aus. Die Abgeordneten reagierten gespalten, während Vučić betonte, dass vor dem Einfrieren des Dialoges mit Pristina die Anzahl an Übergriffen auf Serben merklich kleiner gewesen sei.

„Eine Normalisierung kann es nur in zwei Fällen geben – im Falle eines Abkommens über Unabhängigkeit des Kosovos, oder einer Grenzverschiebung mit den Albanern“, betont der serbische Präsident und fügt hinzu, dass es im Kosovo kein Serbien außer im Schul- und Gesundheitswesen gebe. (KOSMO berichtete)

Serbische Armee rüstet sich
Kurz nach der Polizeiaktion im Norden der abtrünnigen Republik Kosovo berief der Präsident Serbiens, Aleksandar Vučić eine Sondersitzung des Rates für die nationale Sicherheit und ordnete das serbischen Militärs an, gefechtsbereit zu sein.

Verteidigungsminister Aleksandar Vulin erklärte im Interview für „Alo!“, dass das Militär mehr als nur bereit sei, sein Volk am Kosovo zu schützen. „Das serbische Militär hat den Befehl des Oberkommandanten Aleksandar Vučić zur Gänze erfüllt. Alle Teilbereiche und Truppen des Militärs sind gefechtsbereit“, fügte Vulin hinzu.

Wann würde Serbien einschreiten?
Der Politologe Dragomir Anđelković kommentierte, dass es außer Frage stünde, dass Belgrad militärisch eingreifen werden, insofern das serbische Volk direkt in Gefahr ist.

„Wir wissen genau, was das heißt: wenn jemand stirbt, oder sie die Barrikaden mit Großaufgebot durchbrechen. Insofern sie versuchen, die Kontrolle über den Norden zu erreichen, bedeutet das gleichzeitig, dass sie die Absicht haben, das Volk aus den Straßen zu vertreiben – eine Art Okkupation. In solch einem Fall wird das serbische Heer mit Sicherheit einschreiten“, resümiert Anđelković.