Noch immer 7,5 Prozent Inflation, schon wieder ein Anstieg! Die AK fordert von der Regierung einen wirksamen Preisdeckel bei Mieten und Wärme sowie einen Entwertungsstopp bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Die Teuerung geht tief in den Mittelstand: Einen Haushalt mit dem durchschnittlichen Gesamteinkommen von 2.686 Euro im Monat „kostet“ die Teuerung im Vergleich zum Mai 2021 bereits 406 Euro, das sind mehr als 15 Prozent des Einkommens!
Die hohen Preissteigerungen in den letzten Monaten und Jahren verteuerten den Konsum der Menschen massiv. Die Forderungen der OeNB nach einer Lohnzurückhaltung in der anstehenden Herbstlohnrunde würde die Situation für viele Haushalte zusätzlich verschärfen. Solche Zurufe sind aus Sicht der Arbeitnehmer nicht nachvollziehbar, vor allem da die Lohnverhandlungen Sache der Sozialpartner ist. Stattdessen muss die Regierung jetzt endlich direkt und wirksam bei den Preisen ansetzen!
Österreich gehört bei der Inflation zum Euro-12-Schlusslicht. Größter Posten der Mehrausgaben sind nach wie vor Wohnen & Energie. Auch wenn etwa die Preise der Fernwärme im Juli im Vergleich zu Juni 2023 gesunken sind: Das Niveau ist deutlich höher als noch vor einem Jahr. Gas ist im Euroraum insgesamt günstiger als im Vorjahresmonat, in Österreich bleibt Gas ein Top-Preistreiber. Das Preisniveau ist auch im Vergleich zu 2021 stärker gestiegen als im Euroraum insgesamt. Besonders schlimm ist der Vergleich mit Spanien, wo die Regierung aktiv gegen steigende Haushaltsenergiepreise und Mieten vorging.
5 Prozent-Bremse
Die 5 Prozent-Bremse muss auch rückwirkend für 2022 und 2023 umgesetzt werden und soll auch auf die ungeregelten Mieten ausgedehnt werden, denn das sind die teuersten Mieten überhaupt. Die Bundesregierung ist nicht nur bei der Eindämmung der Inflation gefragt, sondern auch bei der Armutsbekämpfung: Die AK fordert hier einen Entwertungsstopp bei Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Das Niveau dieser Leistungen muss endlich erhöht und ebenfalls laufend angepasst werden. Haushalte mit Einkommen im untersten Zehntel mit durchschnittlich knapp mehr als 1.000 Euro im Monat zahlen mit 256 Euro bereits ein Viertel ihres Einkommens für die Teuerung.
Im Juli stiegen die Preise für Finanzdienstleistungen mit 13,4 Prozent stärker als die durchschnittliche Inflationsrate an. Im Euroraumschnitt wurden die Finanzgebühren weitaus weniger stark angehoben. Das passt auch gut zu den Rekordgewinnen der Banken, wo neben dem hohen Zinsertrag die Provisionsergebnisse, also den „Gebühreneinnahmen“, stark angestiegen sind.
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