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Familienfehde

Neue Details zur blutigen Familienfehde in Wien: Opposition tobt

(FOTOS: C.Jobst/PID, KOSMO)

Ein lang schwelender Konflikt zwischen zwei Familien in Wien-Floridsdorf mündete am Samstagabend in einer dramatischen Schießerei. Vier junge Männer, darunter drei Brüder, wurden dabei schwer verletzt. Die mutmaßlichen Täter, ebenfalls drei Brüder und ihr Vater, sind der Polizei bereits bekannt. Die Wiener Opposition äußert Besorgnis über zunehmende Gewalt und fordert entschlossenes Handeln der Stadtregierung.


Die Auseinandersetzung, die sich in der Floridusgasse abspielte, war offenbar das Resultat langjähriger Differenzen zwischen den beiden Familien. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich war eine Frau der Auslöser des Konflikts. Der Streit hatte sich zuvor bereits auf sozialen Medien abgezeichnet.
Die Opfer sind drei Brüder im Alter von 22, 26 und 27 Jahren sowie ein 23-Jähriger. Die mutmaßlichen Täter sind drei Brüder im Alter von 22, 25 und 28 Jahren und ihr 54-jähriger Vater. Zwei der Verdächtigen waren schon vorher mit dem Gesetz in Konflikt geraten, unter anderem wegen Körperverletzung, Urkundenfälschung und Untreue. Gegen den Vater lag sogar ein aufrechtes Waffenverbot vor.

Polizeieinsatz und Ermittlungen

Die Schießerei löste einen Großeinsatz der Polizei aus, bei dem auch die Sondereinheiten Cobra und WEGA involviert waren. Der Tatort wurde großräumig abgesperrt. Eine der benutzten Schusswaffen, die nicht offiziell registriert war, konnte in einem Mistkübel sichergestellt werden. Sie war von einem der Brüder dort entsorgt worden. Die Suche nach einer weiteren Waffe läuft noch.


Die Ermittlungen der Polizei sind in vollem Gange. Der Vater der Verdächtigen wurde bereits am Sonntagvormittag einvernommen. Während die Suche nach der zweiten Waffe fortgesetzt wird, bleibt die Frage, wie es trotz des Waffenverbots zu der Schießerei kommen konnte.

Die Opposition tobt

Die Wiener Opposition äußerte sich nun zur aktuellen Lage. Laut der ÖVP steigt die Besorgnis und Unsicherheit unter den Einwohnern: „Wer behauptet, dass es in Wien keine Probleme gibt, ignoriert die Realität. Solche Gewaltausbrüche sind untragbar und erfordern ein entschlossenes Handeln, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten“, sagte der Landesparteiobmann Karl Mahrer.

Es sei an der Stadtregierung, solche Ereignisse in Zukunft durch geeignete Maßnahmen zu verhindern. Der Bezirksparteiobmann Leonhard Wassiq warf der SPÖ Floridsdorf vor, die Kooperation zuletzt blockiert zu haben.

„Trotz der Tatsache, dass Floridsdorf in den letzten Monaten immer wieder durch Gewalttaten in den Nachrichten auftauchte, hat die SPÖ eine Einladung zu einem überparteilichen Sicherheitsgipfel aus parteipolitischen Gründen abgelehnt. Wir hoffen, dass nach diesem furchtbaren Vorfall eine konstruktive Zusammenarbeit im Interesse der Bürger endlich aufgenommen wird.“

Nachhaltige Sicherheitsstrategien

Die ÖVP drängt auf eine Ursachenanalyse. Wenn man weiterhin „wegsieht“, drohen „Probleme, Abschottungen und Gewalteskalationen“ wie in Städten wie Paris, Berlin oder Malmö. „Die Polizei kann hier im Grunde nur ein Feuer löschen, aber die Ursachen solcher Konflikte müssen konsequent von der SPÖ/Neos-Stadtregierung angegangen werden“, betonte Mahrer. Es seien nachhaltige Sicherheitsstrategien für Floridsdorf erforderlich.

Die FPÖ sieht die Schießerei als beispielhaft für die Entwicklung Wiens unter Bürgermeister Michael Ludwig an. „Gang-Konflikte im Migrantenmilieu sind in unserer Stadt mittlerweile üblich geworden“, äußert sich der Wiener FPÖ-Leiter Dominik Nepp kritisch.

„Die SPÖ hat Wien in den vergangenen Jahren zu einem Brennpunkt für Kriminalität gemacht. Bestimmte Gebiete in Floridsdorf, Favoriten und der Leopoldstadt entwickeln sich immer mehr zu No-Go-Areas. Dies ist vor allem der unkontrollierten Einwanderungspolitik zuzuschreiben.“