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UNITAS FOND

NGO warnt: Mädchen aus Serbien werden für 120.000 Euro verkauft

(FOTO: iStockphoto)

Im Rahmen einer Tribüne zum Thema Menschenhandel und Gefahren im Internet, welche in Belgrad abgehalten wurde, erklärte die NGO Unitas Fond, dass serbische Mädchen in Europa für 120.000 Euro verkauft werden und ihre Peiniger im Internet lauern.

Opfer von Menschenhandel werden vor allem Mädchen und junge Frauen im Alter von elf bis 25 Jahren. „Im vergangenen Jahr zählten wir 76 Opfer von Menschenhandel in Serbien, wobei 71 davon auch serbischer Nationalität waren“, erklärte Aleksandra Urošević von Unitas Fond.

Großer Profit und geringes Risiko
Die Expertin erklärte weiter, dass der Menschenhandel zu den am rapidesten wachsenden Bereichen organisierter Kriminalität zählt. „Großer Profit und geringes Risiko, dass der Menschenhändler auch wirklich geschnappt wird, sind die Hauptgründe für diese beunruhigende Entwicklung“, fügte Urošević hinzu. Der weltweit jährliche Profit, der mit illegalem Menschenhandel erzielt wird, belaufe sich laut Unitas Fond auf 152 Milliarden Dollar.

Pädophilie und Ausbeutung
Die verkauften Minderjährigen würden vor allem Pädophilen zum Opfer fallen, die für Sex mit viel zu jungen Mädchen sehr viel Geld springen lassen würden.

Neben sexuellem Missbrauch werden die Opfer von Menschenhandel auch oftmals ausgebeutet – sowohl auf kommerzielle (Bau, Landwirtschaft, Krieg) aber auch nichtkommerzielle (Zwangsheirat, illegale Adoption) Art und Weise. Einige verkaufte Mädchen und junge Frauen befinden sich auch in den Händen von illegalen Organhändlern.

„In den meisten Fällen kommen die Kinder und jungen Frauen aus finanziell oder sozial benachteiligten Familien. Allerdings schützt der gesellschaftliche Stand alleine keinesfalls vor Menschenhändlern“, unterstrich Urošević.

Jobanzeigen im Netz als Falle
Menschenhändler verstecken sich laut Unitas Fond vor allem hinter Jobanzeigen, Modeagenturen, Massageinstituten, Escort-Unternehmen, sowie dubiose Stipendien für Auslandsstudien im Internet.

Urošević erklärt, dass hinter diesen Anzeigen nicht der Menschenhändler-Ring direkt, sondern Mittelsmänner stecken, die Kinder und junge Erwachsene in die Falle locken. Die meisten von ihnen seien gute Manipulatoren und nicht selten von einem Psychologen trainiert.

Aus diesem Grund rät die Expertin dazu, dass alle Social Media-Profile von Minderjährigen und jungen Erwachsenen durch die Eltern, oder die Kinder selbst, auf „privat“ gestellt werden sollen. Dies bedeutet, dass nur Freunde alle Inhalte sehen können. Ebenso sollte man das „Taggen“, also das Markieren von anderen Personen, bzw. Aufenthaltsorten vermeiden.