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Pfandflaschen

Pfandrückgabe: Diese Supermärkte planen App

Pfandsystem
FOTO: BILLA AG/Robert Harson

Österreichs neues Pfandsystem zeigt Wirkung: Millionen Flaschen und Dosen werden zurückgegeben. Doch Papierbons und Rückgabeprobleme bei Würstelständen bremsen den Fortschritt.

Seit Januar 2023 ist in Österreich ein Pfandsystem in den Supermärkten implementiert, das sich bereits als effektiv erweist. Simone Hoepke, Pressesprecherin des Rewe-Konzerns, zu dem auch die Marken Billa, Bipa und Penny gehören, verkündete, dass bis jetzt 3,7 Millionen Flaschen und Dosen zurückgebracht wurden. Die Anzahl der Rückgaben verdoppelt sich wöchentlich, was auf eine wachsende Akzeptanz unter den Konsumenten hindeutet.

Papierbon-Problematik

Trotz dieses Erfolges gibt es bei der Rückgabe der Pfandartikel einen Rückschritt: Kunden müssen einen Papierbon erhalten, was die Papierwirtschaft wieder ankurbelt, obwohl der Papierverbrauch eigentlich gesenkt werden soll. Um dieses Problem anzugehen, planen Unternehmen wie Spar und Lidl laut ORF digitale Pfandbons in Form einer App.

Ein weiteres Hindernis betrifft die Rückgabe von Pfandflaschen an Wiener Würstelständen. Dort können nur Flaschen zurückgegeben werden, die vor Ort konsumiert wurden. Rene Kachlir, Betreiber des Würstelstands „Zum scharfen Rene“, beschreibt den Vorgang als umständlich: „Wir sammeln es derzeit in einem Sack und bringen es dann direkt in einem Supermarkt zurück, um den Bon dort einzulösen.“

Erleichterung für Kleinbetriebe

Eine Erleichterung für kleinere Unternehmen und Gastronomiebetriebe könnte das neue Regierungsprogramm bieten. Die Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS plant, dass kleinstflächige Unternehmen von der Pflicht zur Rücknahme bepfandeter Getränkeverpackungen befreit werden. Dies könnte den Rückgabeprozess für solche Betriebe vereinfachen und den administrativen Aufwand verringern.