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Pflegeskandal

Pfleger-Albtraum! Serienmörder in Klinik enttarnt

Spritze Patient Spital
(FOTO: EPA-EFE/ROBERT GHEMENT)

Ein Krankenpfleger aus Würselen steht im Verdacht, durch Injektionen Patienten getötet zu haben. Die Ermittlungen decken immer mehr Fälle auf.

Ein Krankenpfleger, der auf der Palliativstation des Rhein-Maas-Klinikums in Würselen arbeitete, steht im Verdacht, durch tödliche Injektionen mindestens neun Patienten getötet zu haben. Die Anklage wirft dem 44-jährigen Mann vor, während seiner Nachtschichten ungestört bleiben zu wollen. Seit 2020 war er in dem Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen tätig, zuletzt auf einer Station für schwerstkranke und unheilbare Patienten.

Im Jahr 2024 bemerkte die Klinikleitung Unregelmäßigkeiten während seiner Urlaubsabwesenheit und verhängte ein Hausverbot gegen ihn. Die Polizei wurde informiert, und Mitte Juli 2024 erfolgte die Festnahme des Pflegers durch die Kriminalpolizei. Zunächst wurde er wegen versuchten Mordes in elf Fällen in Untersuchungshaft genommen, da die Ermittler davon ausgingen, dass alle betroffenen Patienten die Überdosen an Schlaf- und Schmerzmitteln überlebt hatten.

Ermittlungen und Anklage

Mit fortschreitenden Ermittlungen kamen jedoch immer mehr Fälle ans Licht. Die Polizei exhumierte mindestens vier Leichen auf verschiedenen Friedhöfen, um die Vorfälle zu klären. Die Oberstaatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts aus Aachen, zuständig für die Mordermittlungen, erhob Mitte Februar Anklage gegen den Pfleger wegen fünf Morden und 25 Mordversuchen. Die Taten sollen ihm eine „ruhige Nacht“ verschafft haben.

Dem Angeklagten schien der Gesundheitszustand der Patienten gleichgültig zu sein. Zu den Opfern gehörten sowohl todkranke Patienten als auch solche, deren Zustand sich verbessert hatte und die kurz vor der Entlassung standen. Einige Überlebende erlitten durch die Medikamentenvergiftungen schwere Schäden.

Fortdauernde Ermittlungen

Selbst nach der Anklageerhebung setzte die Mordkommission ihre Ermittlungen fort. Zwei Wochen vor Prozessbeginn erhob die Staatsanwaltschaft eine Nachtragsanklage wegen vier weiterer Morde und neun Mordversuche. Die bisherigen Anklagen beziehen sich auf den Zeitraum von Dezember 2023 bis Mai 2024. Die Untersuchung der Aktivitäten des mutmaßlichen Täters in den drei Jahren zuvor im Rhein-Maas-Klinikum dauert an.

Eine Kriminologin hat über 50 Serienmörder befragt, um ihre Motive zu verstehen. Der Fall war 50 Jahre ungelöst, bis Cold-Case-Ermittler Wade Zufall eingriff.