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SYRIEN

Präsident Assad geflüchtet – Islamisten nehmen Hauptstadt ein

FOTO: EPA-EFE/BILAL AL HAMMOUD/TOLGA BOZOGLU
FOTO: EPA-EFE/BILAL AL HAMMOUD/TOLGA BOZOGLU

Berichten zufolge hat Syriens Präsident Bashar al-Assad das Land möglicherweise verlassen. Verschiedene Quellen, darunter zwei hochrangige Offiziere und eine syrische Menschenrechtsorganisation, deuten darauf hin, dass Assad ein Flugzeug bestiegen hat, das zu einem unbekannten Ziel unterwegs ist.

Flucht nach Russland oder Iran?

Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurde die Armeeführung in Syrien darüber informiert, dass Assads Herrschaft möglicherweise zu Ende ist. Die Spekulationen wurden durch einen speziellen Flug angeheizt. Ein Embraer Legacy 600 Jet, registriert in Gambia, hob am frühen Samstagabend in Damaskus ab und landete nach etwa zweieinhalb Stunden in Abu Dhabi. Beobachter vermuten, dass Assad an Bord gewesen sein könnte. Der Jet wurde in den letzten Tagen mehrfach auf der Route zwischen Syrien und den Vereinigten Arabischen Emiraten gesichtet, um möglicherweise Regime-Mitglieder, Verwandte und ihr Geld in Sicherheit zu bringen.

Es gibt unterschiedliche Theorien über Assads aktuellen Aufenthaltsort. Ein Bericht von „Bloomberg“ spekuliert, dass er sich im Iran aufhalten könnte. Gleichzeitig gibt es Berichte, wonach Assad in Russland oder auf dem Weg dorthin sein könnte. Assads Frau Asma und die drei gemeinsamen Kinder sollen bereits in Russland sein, wie das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf syrische und arabische Offizielle berichtet.

Historische Ereignisse in Syrien

In Damaskus entwickeln sich historische Ereignisse, während Rebellen die Kontrolle über die Hauptstadt verkündet haben. Die Bevölkerung begrüßte die Rebellen mit Jubel, und es wurde berichtet, dass Assad geflohen sei. Ein neuer, hoffnungsvoller Moment scheint für viele Einwohner angebrochen zu sein, die auf Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung hoffen.

Nach Informationen der BILD-Zeitung gab es in Doha, der Hauptstadt Katars, Gespräche über Assads möglichen Rücktritt zugunsten einer von der Türkei unterstützten Übergangsregierung. Dieser Plan sah vor, dass Assad am Samstagabend zurücktritt, die Kämpfe eingestellt werden und eine Übergangsregierung die Geschäfte übernimmt. Die Verhandlungen scheiterten jedoch bislang.

50-jährige Herrschaft der Familie al-Assad beendet

Die Rebellen-Allianz feiert „das Ende dieser dunklen Ära“ der Unterdrückung. „Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen“, teilten sie in sozialen Medien mit. „Wir verkünden, dass die Hauptstadt Damaskus (von ihm) befreit wurde.“

„Dies ist der Moment, auf den die Vertriebenen und die Häftlinge lang gewartet haben, der Moment der Heimkehr und der Moment von Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung und des Leids.“ Gerichtet an die Millionen, vom Bürgerkrieg geflüchteten, erklärten die Kämpfer: „An die Vertriebenen weltweit, ein freies Syrien erwartet euch.“