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Profifußball

Ramadan in der Bundesliga: das ist noch nie passiert (VIDEO)

(FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK)
(FOTO: EPA-EFE/RONALD WITTEK)

Ein muslimischer Spieler bricht das Fasten während eines Bundesligaspiels. Eine neue Entwicklung im Profifußball?

Vor zwei Jahren wurde ein Bundesligaspiel unterbrochen, damit der Mainzer Kapitän Moussa Niakhate während des Ramadans sein Fasten brechen konnte. Diese Aktion könnte zum neuen Trend im Profifußball werden.

Beim 2:1-Sieg des FC Augsburg gegen Mainz 05 vor zwei Jahren sorgte nicht nur die Diskussion um eine falsche Elfmeterentscheidung für Aufsehen. Vielmehr ist es die Aktion von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, die als wegweisend betrachtet wird: Er ermöglichte Moussa Niakhate kurz nach Sonnenuntergang eine Trinkpause, um sein Fasten zu unterbrechen.

Niakhate hatte um die Unterbrechung gebeten, da Muslime während des Ramadan tagsüber nicht essen oder trinken dürfen. Diese Regelung wurde von der Bundesliga unterstützt, um Muslimen wie Niakhate, die trotzdem fasten möchten, entgegenzukommen.

Fastenbrechen erlaubt?

2021 wurde in der Premier League eine informelle Vereinbarung unter den Kapitänen getroffen: Muslimischen Spielern sollte in der ersten Spielunterbrechung nach Sonnenuntergang ausdrücklich die Möglichkeit zum Fastenbrechen gegeben werden. Dies betraf insgesamt 52 Partien der höchsten englischen Spielklasse in der laufenden Spielzeit.

Obwohl noch keine offizielle Regelung besteht, haben Kapitäne die Praxis etabliert, spezielle Trinkpausen zum Fastenbrechen bei den Schiedsrichtern anzufordern. Auch in Österreich und Deutschland wirft der Umgang mit dem Ramadan immer mehr Fragen auf.

Glaube an Allah

Die kosovarisch-deutsche Fussballspielerin Ereleta Memeti teilte eine weitere wichtige Quelle ihrer Ausdauer: „Wir glauben ja an Allah und ich glaube daran, dass er mir sozusagen ein bisschen die Energie gibt, dass ich den Tag aushalte, dass ich fasten kann, und dass ich vor allen Dingen während dem Leistungssport wo ich eigentlich trinken sollte und essen sollte, wo ich Energie brauche, dass er mir die gibt. Und dieser Glaube ist einfach so groß, dass ich es auch mache und durchhalte.“

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.