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Kontrolle

Schwarzfahrer-Bilanz: So viele Wiener fahren ohne Ticket!

Wiener Linien, Schwarfahrer
FOTO: iStock

Die rund 100 Kontrolleure der Wiener Linien bewegen sich täglich unauffällig durch das öffentliche Verkehrsnetz der Hauptstadt. In Zivilkleidung und meist zu zweit oder dritt unterwegs, fahnden sie nach Fahrgästen ohne gültigen Fahrschein.

Bei ihrer Arbeit stoßen sie auf ein breites Spektrum an Ausreden – vom angeblich leeren Smartphone-Akku bis hin zur kuriosen Behauptung, der Hund habe das Ticket verschlungen. Doch nicht alle Begegnungen verlaufen humorvoll. Manche Fahrgäste reagieren mit Unverständnis oder sogar aggressiv auf die Kontrolle. Für solche Situationen werden die Mitarbeiter gezielt vorbereitet – Deeskalationstraining ist ein fester Bestandteil ihrer Ausbildung.

Kontrollerfolge 2024

Die Bilanz für 2024 zeigt einen leichten Anstieg der Kontrolltätigkeit: 3,5 Millionen Fahrgäste wurden überprüft, was einem Plus von knapp 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Erfreulich dabei: 96,6 Prozent der kontrollierten Personen konnten ein gültiges Ticket vorweisen. Lediglich 3,4 Prozent – in absoluten Zahlen 119.000 Fahrgäste – wurden ohne rechtmäßigen Fahrausweis angetroffen.

Trotz eines marginalen Anstiegs der Schwarzfahrerquote um 0,2 Prozentpunkte schneidet Wien im internationalen Vergleich hervorragend ab. Während Berlin mit 3,3 Prozent ähnliche Werte aufweist, liegt Paris mit einer Quote von 8 Prozent deutlich dahinter.

Klimaticket als Erfolgsmodell

Ein entscheidender Faktor für die vergleichsweise niedrigen Schwarzfahrerzahlen ist das attraktive Ticketangebot. Die Einführung des Klimatickets und günstiger Jahreskarten hat zu einem historischen Höchststand bei den Stammkunden geführt: 1,3 Millionen Wienerinnen und Wiener verfügen mittlerweile über ein Dauerticket für die öffentlichen Verkehrsmittel – ein Rekordwert, der trotz steigender Fahrgastzahlen für stabile Schwarzfahrerquoten sorgt.

Die Wiener Linien setzen auf einen Mix aus konsequenten Kontrollen und kundenfreundlichen Angeboten. Neben den gezielten Ticketüberprüfungen investiert das Unternehmen kontinuierlich in moderne Infrastruktur und die Ausbildung des Kontrollpersonals, um die Quote der Schwarzfahrer langfristig weiter zu senken.

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