Svetlana Todorovic lebt mit ihrem Ehemann Zoran und ihren zwei Kindern im 12. Bezirk. Das dreistöckige Gebäude mit etwa 30 Wohnungen steht seit fünf Tagen ohne Wasser da, nachdem ein Rohrbruch aufgetreten ist. Doch die Bewohner warten bisher vergeblich auf eine Reaktion der Hausverwaltung.
KOSMO: Warum ist in Ihrem Gebäude das Wasser abgestellt?
Svetlana Todorovic: Vor sechs Tagen kam es zu einem Bruch von zwei Leitungen in der Wasserinstallation, und das Wasser begann zu fließen. Wir haben die Hausverwaltung kontaktiert und uns wurde versprochen, dass der Schaden behoben wird. Doch anstatt eines Installateurs kamen die Feuerwehrleute und drehten das Wasser ab. Ein Nachbar hat das Wasser wieder aufgedreht, weil fast alle hier kleine Kinder haben, aber die Feuerwehr hat es erneut abgestellt. Bisher waren zwei Handwerker da – der erste, um das Problem zu begutachten, und der zweite angeblich, um es zu beheben
Sie sagten uns, dass die Hausverwaltung sie nicht bezahlen will, was für uns unverständlich ist. Zwei Stunden nach dem Weggang des Installateurs begann das Wasser wieder zu fließen, und die Feuerwehr hat es zum vierten Mal abgestellt. Ich bin verzweifelt über diese Situation und muss täglich Wasser kaufen.
Hat sich inzwischen jemand von der Hausverwaltung gemeldet?
Nein, niemand ist gekommen, was mich nicht überrascht, denn unsere Hausverwaltung kümmert sich überhaupt nicht um unser Gebäude. Sie wissen, dass es schon lange Probleme mit den Wasserleitungen gibt, aber sie haben nichts unternommen, um diese zu lösen.
Im ersten Stock, wo unsere Wohnung liegt, gab es früher einen alten Wasserhahn mit einem Metallbecken im Flur. Jemand hat das zerstört, sodass dort ständig Wasser austritt. Wenn jemand von den oberen Stockwerken die Waschmaschine benutzt oder duscht, läuft das Abwasser durch das kaputte Abflussrohr bei uns aus. Wir haben unzählige Male darum gebeten, diese Probleme zu lösen, aber es war alles vergeblich.
Gibt es noch weitere Probleme mit der Hausverwaltung?
Es gibt viele Probleme mit ihnen. Eines der größten ist, dass das Gebäude nie gereinigt wird, sodass das Treppenhaus und die Flure immer schmutzig sind. Die Eingangstür lässt sich nicht schließen, sodass nachts seltsame Personen ins Gebäude gelangen, die schon für Ärger gesorgt haben. Der Keller steht unter Wasser, ist ohne Strom und ohne Türen. Niemand investiert einen Cent in dieses Gebäude, aber die Betriebskosten werden uns regelmäßig berechnet. Wir haben eine 48 Quadratmeter große Wohnung, die mein Mann vor über 20 Jahren renoviert hat. Die Toilette befindet sich außerhalb der Wohnung, und anstelle eines Badezimmers haben wir eine Dusche in der Küche. Trotzdem beträgt die Miete 500 Euro, inklusive Betriebskosten von etwa 40 Euro pro Monat. Und als wäre das nicht genug, fordert die Hausverwaltung für das Jahr 2023 eine Nachzahlung der Betriebskosten in Höhe von satten 900 Euro!
Wie reagieren die anderen Bewohner?
In unserem Gebäude gibt es nur einen Österreicher, alle anderen Bewohner sind Migranten. Ehrlich gesagt, glauben wir, dass wir genau deswegen so schlecht behandelt werden. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren mehrfach verkauft, und jetzt wird gemunkelt, dass die Eigentümer und die Hausverwaltung uns mit dieser Behandlung dazu bringen wollen, unsere unzumutbaren Wohnungen freiwillig zu verlassen – besonders wir, die ein unbefristetes Mietrecht haben. Wir würden gerne gehen, vor allem wegen der Kinder, aber wir können uns keine neue, sicherlich teure Wohnung leisten.
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