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MIGRATIONSHINTERGRUND

Serbischer Gastarbeiter hasst Serbien und verbietet seinen Kindern, serbisch zu sprechen

Gastarbeiter
FOTO: (iStock/Brankospejs/rarrarorro)

Es ist nur natürlich und wünschenswert, wenn sich Einwanderer in ihrer Wahlheimat, wo sie ein neues Leben beginnen, integrieren. Manche Menschen gehen dabei jedoch so weit, dass sie über ihre “alte” Heimat eine sehr negative Haltung einnehmen und ihre Aussagen hasserfüllt sind. Gerade aus diesem Grund sorgt die Familiengeschichte einer jungen Frau aus Serbien bei vielen Menschen für einen Kloß im Hals.

Im Reddit-Forum beschrieb eine nicht namentlich genannte junge Frau aus Serbien die Situation in ihrer Familie. Die wichtigsten Akteure der Geschichte sind ihr Onkel und seine Kinder. Der Onkel lebe schon seit vielen Jahren im Ausland und seine Einstellung zu Serbien habe sich drastisch geändert. Er verbiete seinen Töchtern, Serbisch zu lernen.

„Mein Onkel ist vor 15 Jahren in ein EU-Land emigriert, er hat geheiratet und zwei Töchter bekommen. Jedes Jahr kommen sie für durchschnittlich 2-2,5 Monate nach Serbien. Das Problem ist, dass der Onkel sich wirklich verändert hat (er hat definitiv einen Minderwertigkeitskomplex), er ist verbittert geworden und hegt einen gewissen Hass gegen Serbien. Den zeigt er offen durch seine Aussagen. Ich kann nicht sagen, dass er ein Serbenhasser ist, aber er lässt aufhorchen.

Seine Kinder haben kaum Möglichkeiten, Serbisch zu lernen (um nicht zu sagen, es ist ihnen verboten). Der Onkel vermeidet es auf jede erdenkliche Weise, Serbisch zu sprechen. Sie leben in einer Gemeinde, wo es nur wenige serbische Gastarbeiter gibt, und er möchte absolut keinen Kontakt mit ihnen, er will nichts mit ihnen zu tun haben und besteht auf einer vollständigen Integration in die Gesellschaft.

Die Kinder sind einigermaßen zweisprachig (was ihren Großeltern zu verdanken ist), aber sie sprechen Serbisch nur, wenn sie in Serbien sind, und das fällt ihnen zusehends immer schwerer. Sie sprechen auf A2-Niveau, haben Schwierigkeiten, bestimmte Wörter auszusprechen, verstehen nur einfache Ausdrücke, haben große Probleme mit der Grammatik und empfinden darüber hinaus eine enorme Unsicherheit und Angst, wenn sie Serbisch verwenden.

Jetzt sind sie beide Teenager, ich weiß, dass sie sich gerne mit Gleichaltrigen unterhalten würden, aber es ist sehr schwierig für sie, hier Freunde zu finden. Sie haben keine einzige Freundin, der Kontakt mit anderen Jugendlichen bricht meistens nach einiger Zeit ab. Sie verbringen ihre Zeit in Isolation, wenn sie in Serbien sind. Sie sind gerne hier und weinen jedes Mal, wenn die Zeit kommt, wieder zurückzukehren (manchmal weinen sie 4-5 Tage im Voraus). Sie haben mehrmals versucht, irgendwelche Vorwände zu finden, um mindestens eine Woche länger zu bleiben. Sie wollen wissen, wie die Dinge hier funktionieren, sie wollen, dass ich sie in eine serbische Schule bringe, weil sie angefangen haben, die kyrillische Schrift selbst übers Internet zu erlernen.

Ihr Vater ist ein guter, friedlicher Mensch (er war mein Lieblingsonkel), aber jetzt, wo er im Ausland einige Erfolge erzielt hat, möchte er sich definitiv nicht an seine früheren Tage erinnern. Er war, so sagt er, Ungerechtigkeiten und Gewalt in der Schule ausgesetzt. Er geht in ein Extrem und verallgemeinert vieles, er ist abschätzig, provokativ, beleidigend und erzählt ständig das Gleiche, als ob er von der serbischen Kultur, Sprache, Gesellschaft nichts mehr am Hut haben möchte.

Kürzlich hat er seinen Töchtern angedroht, dass er sie mit 15 Jahren einem alten serbischen Bauer verkaufen würde, dass sie nach Tieren und Scheune stinken würden, wenn sie nicht auf ihn hören. Ihre Mutter ist auch Serbin (sie hat eine wesentlich positivere Einstellung), aber sie sprechen mit ihren Töchtern kein Serbisch, auch nicht, wenn wir anwesend sind”, schrieb die junge Frau in ihrem Beitrag auf Reddit.