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SKANDALÖS

Serbischer Handballer errichtet Denkmal für Kriegsverbrecher Ratko Mladić

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Ratko Mladic wird in seiner Heimatstadt als Held gefeiert. (Foto: zVg.)

Der einst berühmte Handballer, Vladimir Mandić, hat dem verurteilten Kriegsverbrecher und Schlächter von Srebrenica, Ratko Mladić, ein Denkmal gesetzt.

Das 3,5 Meter hohe Wandmonument mit dem uniformierten und salutierenden Ratko Mladić wurde kürzlich in seiner bosnischen Heimatstadt Kalinovik errichtet. Über Mladićs Kopf hängt die Innschrift „Stadt des Helden“. Kriegsopfer sind entsetzt über die Verherrlichung des Verbrechers Ratko Mladić.

Der serbische Handballspieler Vlada Mandić, der das Wandbild errichtete, sagte gegenüber Medien, dass er Mladić, der vom Haager Tribunal wegen Völkermordes verurteilt wurde, als „serbischen Helden“ betrachtet. Aleksandra Letić vom Helsinki-Komitee für Menschenrechte in der serbisch dominierten Republika Srpska sagte, der Mladić-Tribut zeige „das tatsächliche Bild der Gesellschaft, in der wir leben“ und suggeriert, dass „die Vergangenheitsbewältigung noch nicht begonnen hat“. Auf allen Seiten werden Kriegsverbrecher verherrlicht, weshalb an verschiedenen Orten auch Monumente errichtet werden.

Bürgermeisterin nicht informiert
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Kalinovik, Milena Komlenović, habe von dem Genkmal nichts gewusst. „Niemand hat nach einer Genehmigung gefragt. Niemand hat uns konatktiert“, sagte Komlenović gegenüber Balkan Insight.

Der Präsident der Vereinigung „Kalinovik 92“ Kemal Pervan, sagte, dass das Wandgemälde von Mladic ein Zeichen dafür sei, dass es trotz der vielen Jahre nach dem Krieg noch immer keine Sicherheit für Bosniaken gäbe. Sie können noch immer nicht in ihre Heimat rund um Kalinovik zurück kehren. Pervans Verein setzt sich für Kriegsopfer ein. „Es gibt keine Rückkehr für Bosniaken. Bisher sind nur fünf Familien zurückgekehrt. Dieses Gemälde wird den Prozess der Rückkehr vieler Menschen zusätzlich erschweren“, so Pervan.

Im November 2017 verurteilte das Haager Tribunal Mladić, wegen des Genozids in Srebrenica zu lebenslanger Haft. Des Weiteren terrorisierte er die Zivilbevölkerung von Sarajevo und nahm UN-Friedenstruppen als Geiseln. Ratko Maldic wurde auch der Verfolgung von Bosniaken und Kroaten in mehreren Gemeinden des Landes einschließlich der Gemeinde Kalinovik für schuldig befunden, berichtet Balkan Insight. Noch ist unklar ob das Mladic Denkmal entfernt wird, oder ob es weiterhin in Kalinovik zu sehen sein wird.