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Shopping-Schock: Beliebtes Modegeschäft schließt alle Filialen

Modegeschäft
FOTO: iStock

Die Jones Filialen Schließung betrifft 30 Standorte, die Ende Juni dichtmachen. Zudem zieht sich der Wiener Modehändler aus mehr als 100 Fachhandelsstandorten zurück und stellt den Webshop ein. Der Betreiber geht in die Pension.

Der Wiener Modehändler Jones kündigt die Schließung von 30 Filialen zum Ende Juni an und zieht sich gleichzeitig aus mehr als hundert Fachhandelsstandorten zurück. Von der Maßnahme sind 110 Beschäftigte betroffen, wobei 80 von ihnen bereits alternative Arbeitsstellen gefunden haben. Sowohl die in Wien-Landstraße ansässige Firmenzentrale als auch der Webshop werden ihre Aktivitäten bis zum Sommer einstellen. Darüber hinaus werden zehn Franchise-Vereinbarungen aufgelöst, während ein Ausverkauf der Kollektionen im April beginnen soll. Ein Großteil der Filialen konnte an neue Betreiber übergeben werden. Jones selbst schließt mit Ende Juni, die Marke verschwindet – die Geschäfte werden jedoch unter neuem Namen weitergeführt.

„Angesichts der geänderten Konsumgewohnheiten und der kräftigen Kostensteigerungen ist es uns trotz intensiver Sparmaßnahmen nicht gelungen, eine tragfähige Lösung für die Zukunft von Jones zu erarbeiten“, so Firmenchef Gabor Rose am Freitag in einer Aussendung. „Wir bräuchten jedes Jahr 10 bis 15 Prozent Umsatzplus, um die Kosten zu stemmen“, erläutert Rose dem „Kurier“.

Neue Mieter

Mit Ausnahme von vier Standorten werden die Geschäftsräume von drei verschiedenen Modemarken übernommen, die als Nachmieter für Jones eintreten. Zu diesen zählt laut Bericht des „Standard“ auch More & More. Der in türkischem Eigentum stehende Textilkonzern, der von München aus in 16 Länder expandierte, sichert sich nun drei bis vier österreichische Filialen.

Mindestens sieben Verkaufsflächen sollen an Liberty Fashion gehen – einen deutschen Händler, der in Österreich bislang ausschließlich in Innsbruck präsent ist. Als weiterer Nachfolger bereitet das Salzburger Modelabel Musterzimmer seine Expansion nach Wien vor. Für den prestigeträchtigen Standort am Graben im Wiener Zentrum, der Jones als Aushängeschild diente, läuft derzeit die Suche nach neuen Betreibern auf dem freien Markt.

Branchenkrise

Die Textilbranche durchläuft seit geraumer Zeit einen Konsolidierungsprozess, von dem zuletzt auch das Traditionsunternehmen Palmers erfasst wurde. Der insolvente Wäscheanbieter gab vor einem Monat die Schließung von 36 Verkaufsstellen bekannt, wodurch 117 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sind.

Die fortlaufende Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs sei „aktuell gesichert“.