Österreichs Tabakindustrie steht unter Druck: Eine massive Preiswelle trifft die Branche. Steueranpassungen und weitere Erhöhungen heizen die Diskussion an.
Die österreichische Tabakindustrie steht erneut vor einer signifikanten Preiswelle. Diese Entwicklung resultiert aus einer im Jahr 2022 beschlossenen Steueranpassung, die im Frühling 2023 spürbar wird. Die Preise für Zigaretten steigen um bis zu 50 Cent pro Packung, wobei die Erhöhungen gestaffelt sind: Einige Marken wurden bereits im März teurer, weitere folgen im April.
Am 3. März erhöhte BAT Austria die Preise für die „gelben“ Parisienne von 6 auf 6,30 Euro, während HB und Pall Mall ebenfalls um 30 Cent zulegten. Lucky Strike verteuerte sich um 20 Cent. Imperial Brands folgte am 10. März mit einer Erhöhung für Gauloises Bleu, Jaune und Rouge auf 6,30 Euro, während Gauloises Gold um 50 Cent stieg. Ernte 23 und Peter Stuyvesant wurden ebenfalls teurer. JTI Austria, ehemals Austria Tabak, hob die Preise für Camel-Zigaretten auf 6,50 Euro an, ebenso wie für Meine Sorte Classic und Benson & Hedges.
⇢ Tabaksteuer: Raucher müssen bald NOCH mehr zahlen
Preisanpassungen im Detail
Raucher, die ihren Tabak selbst drehen, spüren die Preisanpassungen ebenfalls: Der Preis für den Tabak Drum Original (30 g) erhöhte sich am 19. März auf 8 Euro. Am 1. April folgt eine weitere Preisrunde, bei der Camel und Benson & Hedges erneut um 30 Cent steigen, während Winston Classic auf 6,20 Euro klettert. Marktführer Philip Morris zieht mit: Marlboro kostet dann 6,80 Euro, und Chesterfield Original sowie Blue steigen um 20 Cent.
Auch Tabakerhitzer wie die Heets von Philip Morris sind betroffen. Ursprünglich war eine Erhöhung um 30 Cent vorgesehen, doch nun sollen sie um 50 Cent teurer werden. Offizielle Bestätigungen seitens Philip Morris stehen noch aus, da aus wettbewerbsrechtlichen Gründen keine Angaben gemacht werden können.
Steuererhöhungen und Auswirkungen
Zusätzlich zu diesen Preisanpassungen wurde am 7. März im Parlament eine weitere Tabaksteuererhöhung beschlossen, die ab April in Kraft tritt. Diese wird jedoch erst in den kommenden Monaten auf die Verkaufspreise durchschlagen. Ralph-Wolfgang Lothert von JTI Austria äußerte Zweifel, dass eine Erhöhung von 10 Cent pro Packung ausreichen würde. Sollte die Anpassung bei 20 Cent liegen, könnte das Packerl Marlboro bald die 7-Euro-Marke überschreiten.
Besonders drastisch sind die geplanten Steuererhöhungen bei Tabakerhitzern, die um rund einen Euro pro 20er-Einheit steigen sollen. Philip Morris bestätigte, dass die Maßnahmen der neuen Bundesregierung einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung haben könnten. Diese Entwicklungen sorgen auch bei den Trafikanten für Unruhe. Wolfgang Streißnig, Bundesgremialobmann der Trafikanten, befürchtet, dass die Erhöhung den grenznahen Einkauf und den illegalen Handel ankurbeln könnte, was zu einem Verlust der geplanten Steuereinnahmen führen würde.
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