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REGIERUNGSBESCHLUSS

Tabaksteuer: Raucher müssen bald NOCH mehr zahlen

FOTO: iStock/LIgorko
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Österreichs Raucher müssen bald tiefer in die Tasche greifen. Die Regierung plant eine massive Tabaksteuererhöhung, die Zigarettenpreise in die Höhe treibt.

In Österreich stehen Raucher vor einer erheblichen finanziellen Belastung. Die Regierung plant, die Tabaksteuer im Zuge der Budgetsanierung zu erhöhen, zusätzlich zu der bereits 2022 beschlossenen Anhebung. Diese Erhöhung sieht vor, dass der Preis pro Zigarettenpackung im März oder April um 30 Cent steigt. Das neue Gesetz zur Steuererhöhung soll am 7. März verabschiedet werden und ab dem 1. April in Kraft treten. Der Finanzminister rechnet mit zusätzlichen Einnahmen von etwa 50 Millionen Euro in diesem Jahr, die bis 2026 auf bis zu 100 Millionen Euro steigen könnten.

Die bevorstehende Steuererhöhung wird den Preis pro Zigarettenpackung um weitere 7 Cent anheben, so das Finanzministerium. Ralph-Wolfgang Lothert von JTI Austria äußerte Zweifel, dass eine Erhöhung um 10 Cent pro Packung ausreichen würde, um die Kosten zu decken. Insgesamt könnten Raucher durch die beiden Erhöhungen bald bis zu 50 Cent mehr pro Packung zahlen müssen.

Preisänderungen bei Zigaretten

Bereits jetzt sind konkrete Preisänderungen bekannt: Camel Blue wird ab dem 10. März 6,50 Euro statt bisher 6,20 Euro kosten. Ab dem 1. April steigen die Preise für Benson & Hedges Silver und Winston Classic von 5,90 auf 6,20 Euro. Marlboro wird um 30 Cent auf 6,80 Euro teurer, und Marken wie Pall Mall, HB und Parisienne erhöhen sich ebenfalls um 30 Cent pro Packung. Sollte die neue Steuer den Preis um weitere 20 Cent beeinflussen, könnte Marlboro sogar die 7-Euro-Marke überschreiten. Angaben zur Preisbildung machen die Tabakkonzerne aus wettbewerbsrechtlichen Gründen jedoch nicht.

Neben den Zigaretten sind auch Tabakerhitzer von der Steuererhöhung betroffen. Diese sollen um etwa einen Euro pro 20er-Einheit steigen, was Philip Morris zufolge die Preisgestaltung der „Heets“ erheblich beeinflussen wird.

Grenzhandel und Glücksspiel

Die Trafikanten sind alarmiert. Wolfgang Streissnig, Bundesgremialobmann der Trafikanten, warnt davor, dass die Preiserhöhungen den grenznahen Einkauf und illegalen Handel ankurbeln könnten. Viele Raucher könnten dazu motiviert werden, ihre Zigaretten oder Tabakerhitzer in benachbarten Ländern wie Slowenien oder Tschechien zu kaufen. Dadurch könnten die geplanten zusätzlichen Steuereinnahmen des Staates nicht vollständig realisiert werden.

Zusätzlich zur Tabaksteuer plant die Regierung eine Erhöhung der Glücksspielabgabe. Die Wettgebühren sollen von 2 auf 5 Prozent steigen, was für die Trafikanten ebenfalls Einnahmeverluste bedeuten könnte. Streissnig befürchtet, dass noch mehr Menschen online spielen werden, und das nicht auf österreichischen Plattformen.