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Immobilienpreise

So viel müsst Ihr verdienen, um Euch ein Eigenheim leisten zu können

(FOTO: iStock/Drazen Zigic)
(FOTO: iStock/Drazen Zigic)

Eigentum für eine halbe Million Euro. Vor zehn Jahren noch purer Luxus. Heutzutage gang und gäbe. Denn die Immobilienpreise in Österreich platzen aus allen Nähten. Wieviel ein Pärchen verdienen muss, um überhaupt einen Kredit für ein Eigenheim zu erhalten rechnen wir euch in diesem Artikel vor.

Der Traum vom Eigenheim wird in Zeiten der Inflation und Teuerung eher zum Albtraum als zur Realität. Mit Preisen von über einer halben Millionen Euro muss man rechnen, wenn man sich ein Haus kaufen oder bauen will. Das Grundstück dazu ist meist nur minimal größer als das Haus das darauf steht – Garten gleich Null. Und trotzdem kann sich ein „Normalbürger“ so ein Eigenheim kaum leisten.

KOSMO hat für seine Leser berechnet, wie viel ein Pärchen verdienen müsste, um sich überhaupt einen Kredit leisten zu können. Denn ja, auch auch für einen Kredit müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Besonders wenn es um solche Summe geht.

Möglichkeiten und Preise

Natürlich kostet nicht jede Immobilie gleich viel. Allerdings ist es wohl eine Tatsache, dass man in günstigere Immobilien mehr für Renovierung und Erneuerung zahlen muss, als wenn man sich einen Neubau zulegt. Die Preise für ein neu gebautes Haus oder eine frisch errichtete Eigentumswohnung in guter Lage beträgt nicht selten rund 600.000 Euro aufwärts – ohne Möbel wohl gemerkt!

Im Grund auch kein Problem – denn wozu gibt es Wohnkredite. Falsch gedacht! Denn um überhaupt einen Wohnkredit bewilligt zu bekommen muss man seit August 2022 bestimmte Kriterien erfüllen, und die haben es in sich: 20 Prozent des Kaufpreises muss in Form von Eigenkapital zur Verfügung stehen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht überschreiten und die Kreditlaufzeit ist auf maximal 35 Jahre begrenzt.

Eine Maklerprovision muss vom Käufer zwar nicht mehr geleistet werden, da diese nun der Verkäufer übernehmen muss – doch die angegebenen Kaufpreise auf Verkaufsportalen wie Immowelt oder willhaben sind keine Fixpreise sondern ein Richtwert, auf den man nicht selten mal 10 Prozent – oder mehr – dazurechnen muss. Kaufnebenkosten (Grundbucheintrag, Notarkosten) nennt sich das dann.

Es wird teuer…

Bei unserem Beispiel, bei dem sich ein Pärchen also ein Haus um 600.000 Euro kaufen will, rechnen wir nun 10 Prozent dazu. Wir kommen auf einen Stolzen Kaufpreis von 660.000 Euro – wohl gemerkt: noch immer ohne Möbel!

Um einen Wohnkredit aufnehmen zu können braucht unser Pärchen also mal ein Eigenkapital von 132.000 Euro! Der Finanzierungsbedarf unseres Pärchens beträgt also 528.000 Euro!

Nun kommt noch die monatliche Kreditrate. Hierfür darf unser Pärchen maximal 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens veranschlagen. Die monatliche Kreditrate beläuft sich in diesem Rechenbeispiel 1.258 Euro (wohl gemerkt noch ohne Möbel!). Hochgerechnet müsste unser Pärchen also mindestens 3.145 Euro Netto monatlich verdienen, um sich ein leeres Haus kaufen zu können. Klingt nicht so schlimm. Vorausgesetzt sind natürlich die 132.000 Euro Eigenkapital!

Zusatz: Rechnen wir das Eigenkapital mal durch! Bevor der Kredit beantrag werden kann, muss das Eigenkapital von 132.000 Euro schon am Konto sein. Spart unser Pärchen fünf Jahre lang für das Eigenkapital, muss es monatlich 2.200 Euro zur Seite legen!

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.