Der Countdown zum Eurovision Song Contest (ESC) in Basel läuft. Die Teilnahme ist kostspielig, weshalb Israel in diesem Jahr so viel investiert wie nie zuvor.

Israel hat für seine Teilnahme am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Basel eine Rekordsumme veranschlagt. Das Land entsendet Yuval Raphael, eine Überlebende des Hamas-Massakers, um bei dem prestigeträchtigen Wettbewerb anzutreten. Um einen starken Auftritt zu garantieren, hat Israel das Budget auf 3,5 Millionen Schekel erhöht, was etwa 945.000 Euro entspricht. Dieses Budget soll sicherstellen, dass Israel sich auf der internationalen Bühne prominent präsentiert.
Die Teilnahmegebühren beim ESC sind für viele Länder eine erhebliche finanzielle Herausforderung. Jedes Land muss der Europäischen Rundfunkunion (EBU) eine Gebühr entrichten, deren Höhe von der Größe und den finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Delegation abhängt. Besonders die „Big Five“ – Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und Frankreich – leisten hohe Beiträge, da sie für die meisten Zuschauer sorgen und direkt im Grand Final antreten.
Obwohl die genauen Gebühren für dieses Jahr nicht öffentlich bekannt sind, ist klar, dass sie 2024 gestiegen sind – unter anderem aufgrund des Wegfalls von Russlands Teilnahme. Rückblickend zeigt sich, dass die Gebühren stark variieren: So zahlte Deutschland 2023 rund 473.000 Euro, während Montenegro 2012 lediglich 23.000 Euro entrichtete.
„ESC“-Teilnahmegebühr der vergangenen Jahre
Deutschland (2023): 473.000 Euro
Griechenland (2023): 150.000 Euro
Irland (2013): 70.000 Euro
Malta (2010): 80.000 Euro
Montenegro (2012): 23.000 Euro
Niederlande (2016): 250.000 Euro
Nordmazedonien (2022): 39.143 Euro
Rumänien (2014): 130.000 Euro
Schweiz (2016): 63.500 Euro
Spanien (2023): 357.700 Euro
Quelle: Eurovision.de
Aufwendungen für Inszenierung
Ein beeindruckendes Bühnenbild ist essenziell für den Erfolg beim ESC. Deshalb nehmen viele Delegationen hohe Ausgaben für Pyrotechnik, Licht und Kostüme in Kauf. So investierte die irische Delegation 2018 rund 27.000 Euro in ihre Performance, während Griechenland häufig etwa 300.000 Euro ausgibt.
Zusätzlich belasten die Unterkunftskosten das Budget erheblich. Länder, die im ersten Halbfinale antreten, müssen früher anreisen, was die Ausgaben erhöht. Ein Finaleinzug verlängert die Hotelaufenthalte und treibt die Kosten weiter in die Höhe.
Die finanzielle Investition in die Produktion und Promotion eines Songs ist ebenfalls entscheidend. Ein eingängiger Track hat bessere Chancen, beim Publikum zu punkten. Dennoch gibt es Ausnahmen: Russland gewann 2008 mit „Believe“, das von vielen Fans als einer der schwächeren Siegertitel betrachtet wird. Auch die Reihenfolge des Auftritts im Finale spielt eine Rolle: Studien zufolge haben Länder, die später auftreten, tendenziell höhere Gewinnchancen.
Finanziell profitiert die siegreiche Delegation nicht direkt vom ersten Platz, erhält jedoch die Möglichkeit, im darauffolgenden Jahr Gastgeber des Wettbewerbs zu sein. Dies kann der lokalen Wirtschaft und dem Tourismus zugutekommen, da bestehende Infrastrukturen genutzt werden, um die Kosten niedrig zu halten. Für Basel werden die Gesamtausgaben auf 31 bis 53 Millionen Euro geschätzt, die zwischen der EBU, der Stadt und der SRG aufgeteilt werden.
Folge uns auf Social Media!