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REPORTAGE

Sterbehilfe: Ja oder Nein?

UMFRAGE: Wie denken Sie über Sterbehilfe?

Boka Đurović (43), Sozialpädagogin

Auch unheilbare Patienten haben die Hoffnung und den Wunsch zu leben und sie kämpfen um jeden Tag, denn das liegt in der Natur des Menschen. Wer kann mit Sicherheit sagen, ob jemand, der heute sterben möchte, es sich nicht in einigen Tagen anders überlegt? Ich finde, die Entscheidung darüber, ein Leben zu beenden, sollte nur in den Händen desjenigen liegen, der das Leben auch schenkt.

Veselin Petrović (67), Pensionist

Wenn sich jemand in einer ausweglosen gesundheitlichen Situation befindet, sage ich ohne nachzudenken ganz deutlich: Ja, ich bin für Sterbehilfe! Warum sollte ein Patient dahinvegetieren und dabei auch seinen Angehörigen, dem medizinischen Personal und allen, die Glieder in dieser Kette sind, die Situation schwieriger machen? Das Ende ist sowieso unausweichlich, daher sollte man erlauben, das Leiden zu verkürzen.

Mugdim Ćatić (67), humanitärer Helfer

Ich finde, man sollte jedem Menschen erlauben, die Welt aus eigenem Willen zu verlassen. Wenn sie an den schwersten und unheilbarsten Krankheiten leiden und wenn das Leben seine Würde verliert, sollte man den Patienten erlauben, ihre Leiden aus eigenem Willen abzukürzen. Daher unterstütze ich das Sterbeverfügungsgesetz, das diese Frage in Österreich regelt.

Nataša Katalina (45), Malerin

Eine Selbsttötung könnte ich nie verteidigen. Auf der anderen kenne ich diese letzte Verzweiflung, die einen Menschen dorthin treibt, nicht wirklich. Aber ich würde mich trotzdem immer dafür einsetzen, die menschliche Würde und Freiheit zu wahren, denn ich finde, dass jedes Leben ein Minimum an garantierter Würde haben muss, damit es einen Sinn hat.