Am Montagabend gegen halb zehn reagierte die deutsche Polizei in Sachsen auf einen Alarm in einem Neubauviertel der Stadt Radeberg. Der Alarm, ausgelöst durch die Fußfessel eines 54-jährigen deutschen Straftäters, führte die Streifenpolizisten in die Heidestraße. Kurz nach ihrem Eintreffen hallten Schüsse durch den sanierten DDR-Altbau.
Staatsanwalt Christopher Gerhardi erklärte: „Wegen zurückliegender Gewaltdelikte stand der Anwohner unter Führungsaufsicht und muss in diesem Zusammenhang eine Fußfessel tragen.” Hinweise auf Manipulationen an der Fußfessel veranlassten die Beamten dazu, den Sachverhalt zu überprüfen.
Eskalation
Als die Polizisten an der Wohnung des überwachten Straftäters Heiko R. in der zweiten Etage klingelten, fanden sie den stark alkoholisierten Familienvater vor. Laut Informationen der BILD griff Heiko R. nach zwei Küchenmessern und attackierte unvermittelt den ersten Beamten.
Der angegriffene Polizist zog seine Dienstwaffe und schoss mehrmals. Eine Kugel traf den Angreifer am Oberschenkel, woraufhin er überwältigt und ins Universitätsklinikum Dresden gebracht wurde. Gegen ihn soll nun Haftbefehl beantragt werden. Zudem wurden seine DNA-Spuren auf einem der Messer gefunden.
Vorbestrafung und Überwachung
Heiko R. war 2014 vom Landgericht Dresden wegen mehrerer Gewaltdelikte zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Nach seiner Entlassung wurde er aufgrund seiner Gefährlichkeit mit einer Fußfessel überwacht. Sein Eintrag im Bundeszentralregister ist geprägt von zahlreichen Straftaten, darunter Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung.
Nach den Schüssen sperrten die Einsatzkräfte das Wohngebiet ab. Anwohner berichteten von regelmäßigen Polizeieinsätzen bei Familie R. Eine Nachbarin äußerte gegenüber der BILD ihr Mitgefühl für die beiden kleinen Kinder, die das Geschehen miterleben mussten. Sie fügte hinzu, dass es abends und nachts häufig laut in der Wohnung der Familie werde.
Ein besorgter Anwohner äußerte gegenüber der BILD: „Wir sind in Sorge, hoffentlich kommt der Messermann nicht so schnell wieder zurück.“
Ermittlungen eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft Bautzen ermittelt nun gegen den Messerangreifer wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.
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