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Kooperation

Streit um Getreide: Polen setzt Waffenlieferungen an die Ukraine aus

(FOTO: EPA-EFE/Rafal Guz)
(FOTO: EPA-EFE/Rafal Guz)

Polen hat angekündigt, alle Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen. Gleichzeitig setzen die USA ihre Pläne zur Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine fort. Russland intensiviert seine militärische Kooperation mit dem Iran, was die geopolitische Lage in der Region weiter kompliziert.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte am Mittwoch in einem Interview mit dem TV-Sender Polsat News, dass Polen keine Waffen mehr an die Ukraine transferieren werde. Die Begründung für diese Entscheidung liegt in der Aufrüstung der polnischen Armee, die sich zu einer der stärksten Landstreitkräfte Europas entwickeln soll.

Getreidelieferungen

Obwohl Polen bisher ein bedeutender Unterstützer und Lieferant von Waffen an die Ukraine war, hat sich ein Streit zwischen den beiden Ländern über Getreidelieferungen entwickelt. Morawiecki äußerte sich nicht dazu, ob diese Entscheidung mit diesem Konflikt in Zusammenhang steht. Die Ankündigung erfolgte kurz nachdem Warschau den ukrainischen Botschafter einbestellt hatte, um gegen Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski vor den Vereinten Nationen zu protestieren.

Der Streit um Getreidelieferungen hatte sich in den letzten Tagen verschärft, da der Exportweg über das Schwarze Meer aufgrund des russischen Angriffskriegs blockiert ist und die EU Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine über den Landweg verhängte. Die EU-Kommission erklärte zwar die umstrittenen Handelseinschränkungen für beendet, jedoch kündigten Polen, Ungarn und die Slowakei an, sich nicht daran zu halten, was zu weiteren Spannungen führte. Selenski beschuldigte einige Länder, lediglich Solidarität vorzutäuschen und indirekt Russland zu unterstützen.

Kampfpanzer aus USA

Die USA hingegen planen, Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams an die Ukraine zu liefern, wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf einer Ukraine-Konferenz in Ramstein erklärte. Die USA beteiligen sich auch an der Ausbildung ukrainischer Piloten an westlichen Kampffliegern vom Typ F-16 und setzen sich für die langfristige Sicherheit in Europa ein. Die Lieferung der Abrams-Kampfpanzer ist für den Herbst geplant und wurde bereits im Januar angekündigt.

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Inmitten dieser Entwicklungen besuchte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu den Iran, um Waffensysteme zu begutachten und die russisch-iranischen Militärbeziehungen zu stärken. Schoigu betonte die strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran im Nahen Osten und die Notwendigkeit, gemeinsame Bedrohungen anzugehen. Diese diplomatischen Bemühungen Russlands zeigen die Bestrebungen, die Beziehungen zu sanktionierten Staaten zu intensivieren.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.