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Präsident

Milanovic vergleicht ukrainischen Schlachtruf mit Ustascha-Gruß

Zoran Milanovic
(FOTO: EPA-EFE/Antonio Bat)

Der kroatische Präsident Zoran Milanovic sorgte heute für Aufsehen, als er während einer feierlichen Verleihung von öffentlichen Auszeichnungen der Stadt Zagreb Parallelen zwischen den Begrüßungen „Za dom spremni“ (Für die Heimat bereit) und „Slava Ukrajini“ (Ruhm der Ukraine) zog.

Milanovic erklärte, dass „Za dom spremni“ und „Slava Ukrajini“ beide problematische Hintergründe hätten, die der kroatischen Bevölkerung nicht als Vorbild dienen sollten. „Das ist der Ruf der radikalsten Chauvinisten in der Westukraine, die mit den Nazis zusammengearbeitet und Tausende von Juden und Polen getötet haben“, sagte der Präsident. Er appellierte an die Verantwortlichen, sich eine andere Begrüßung auszudenken und die politische Situation in Russland und der Ukraine nicht auf Kroatien zu übertragen. „Kiew ist weit entfernt, Moskau noch weiter“, fügte Milanovic hinzu.

In Bezug auf den kürzlich begangenen Tag der kroatischen Armee äußerte der Staatschef Bedenken über die Präsentation von Waffen vor Familien und Kindern. „Waffen und Armee sollten dort sein, wo sie hingehören“, betonte Milanovic und forderte in Zukunft eine Umgestaltung der Veranstaltung.

Der kroatische Präsident sprach auch die Verwendung des Grußes „Za dom spremni“ in Kroatien an und erklärte, dass er seinen Standpunkt dazu bereits mehrmals zum Ausdruck gebracht habe. „Das schadet uns“, sagte Milanovic und nannte die Gedenkfeier in Bleiburg demütigend für Kroatien. Er betonte, dass es viele andere Möglichkeiten gebe, um den Toten zu gedenken und mahnte zur Vorsicht im Umgang mit solchen Veranstaltungen.

Milanovic verwies auf den bevorstehenden Jahrestag der Schlacht an der Sutjeska, bei der Hunderte Dalmatiner ums Leben kamen, als Beispiel für den Antifaschismus, den er in Kroatien fördern möchte. Der Präsident betonte die Wichtigkeit eines respektvollen Gedenkens an die Opfer und einer verantwortungsvollen Auseinandersetzung mit der Geschichte, um den kroatischen Bürgern ein angemessenes Vorbild zu bieten.