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KOSOVO-SERBIEN

Stromstreit am Balkan schuld an nachgehenden Uhren in ganz Europa

Stromstreit Balkan Uhren gehen falsch
(FOTO: iStockphoto)

Bereits seit Mitte Jänner 2018 gehen tausende Uhren in Europa nach. Schuld daran ist ein Dauerstreit zwischen dem Kosovo und Serbien.

Alles begann mit einem Streit um die Menge an Strom, die zwischen den beiden Ländern hin- und herfließen. Das Resultat waren nachgehende Digitaluhren an Radioweckern und Elektroherden.

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Radiowecker und andere stromnetzgespeiste Uhren verfügen oft über keinen eigenen Taktgeber, sondern messen die Zeit über die Stromschwingungen. Die normale Frequenz des Wechselstroms beträgt 50 Herzt – 50 Schwingungen pro Sekunde.

6 Minuten in zwei Monaten
Wenn dieser Wert gut eingehalten wird, dann gehen die Uhren auch richtig, sollte es jedoch zu starken Schwankungen kommen, so weicht die angezeigte Zeit immer mehr ab.

Bereits seit Mitten Jänner kam es zu Problemen bei der Frequenz. Sie lag bei durchschnittlich 49,95 Hertz. Auch wenn der Unterschied zum Standardwert klein erscheint, so ergab sich über die zwei Monate ein Zeitunterschied von sechs Minuten.

Politisches Problem als Ursache
Laut dem Verband Europäischer Übertragungssystembetreiber (ENTSO-E) handelt es sich prinzipiell um kein technisches Problem, sondern vielmehr um politischen Differenzen zwischen den serbischen und kosovarischen Behörden. In einer Pressemitteilung verlangt ENTSO-E nach einer politischen Lösung, da sonst das Risiko derartiger Frequenzabweichungen auch in Zukunft weiterbesehen würde.