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BESORGNISERREGENDE ERGEBNISSE

Studie: Männer produzieren immer weniger Sperma

(Foto: iStock)

Die Hebrew University in Jerusalem führte eine Studie zum Thema Fruchtbarkeit durch. Laut den Ergebnissen produzieren Männer aus Australien, Nordamerika, Europa und Neuseeland immer weniger Spermien.

Eine neue Studie, die in dem Fachjournal Human Reproduction Update veröffentlicht wurde besagt, dass westliche Männer immer unfruchtbarer werden. Forscher sahen sich dabei nicht nur die Spermienanzahl der Teilnehmer an, sondern auch woher die Männer stammen. So wurden die Testpersonen in zwei Weltregionen aufgeteilt: Westliche Länder und die restliche Welt mit den Schwerpunkten Asien, Afrika und Südamerika. Nur 28 Prozent stammen aus der zweiten Untersuchungsgruppe, bei der kein signifikanter Trend erkannt werden konnte.

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Millionen von Paaren sind davon betroffen – wenn es mit dem Kinderkriegen nicht klappt, liegt es bei der Hälfte der Fälle an der Qualität des Spermas des Mannes. Künftig soll ein Test mit dem Smartphone die Untersuchung erleichtern.

Drastischer Rückgang
Neben der Herkunftsunterteilung, wurden die Männer auch in die Kategorien Väter und Nicht-Väter eingestuft. Da die erste Gruppe nachweislich fruchtbar ist, wurden auch mögliche andere Einflussfaktoren auf den Rückgang der Spermienanzahl errechnet. Bei Männern, die noch Kinderlos waren, verringerte sich die Gesamtanzahl der Spermien um 1,6 Prozent von 1973 bis 2011. Das macht einen Rückgang von 59,3 Prozent aus, die umgerechnet 1,4 Prozent der Spermienanzahl pro Milliliter verzeichenn. Bei der Kategorie Väter wurde ein Rückgang von etwa 0,8 Prozent festgestellt.

Kein Grund zur Sorge
„Angesichts der Bedeutung der Spermien für die männliche Fruchtbarkeit und die menschliche Gesundheit ist diese Studie ein dringender Weckruf für Forscher und Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt“, gab Studienleiter Levine bekannt und machte somit auf die missliche Lage aufmerksam. Doch dies sei noch lange kein Grund zu Sorge, wie der Mediziner Stefan Schlatt vom Universitätsklinikum Münster bekannt gab.

Denn die Männer in den westlichen Industrienationen verfügen immer noch über rund 47 Millionen Spermien pro Milliliter Ejakulat. Dieser Wert liegt noch weit über der Untergrenze der Zeugungsfähigkeit, die von der Weltgesundheitsorganisation bestimmt wurde. Der Wissenschaftler stellt weiter klar, dass der Rückgang von Spermien vielerlei Gründe haben kann. Neben zu warmen Windeln bei Säuglingen, über Handys in der Hosentasche bis zum Aspirin können viele Einflüsse auf die Produktion von Spermien einwirken.