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SOZIALBETRUG

Syrische Familie kassiert 70.000 € Sozialhilfe und baut Häuser!

Sozialhilfe
FOTO: iStock

Die Kriminalstatistik 2024 zeigt einen alarmierenden Anstieg bei Sozialleistungsbetrug. Täter gehen immer dreister vor, um unrechtmäßig Leistungen zu beziehen.

Im Jahr 2024 verzeichnete die Kriminalstatistik einen alarmierenden Anstieg von 17,5 Prozent bei Anzeigen wegen Sozialleistungsbetrugs im Vergleich zum Vorjahr. Immer mehr Menschen geben falsche Angaben über ihr Vermögen oder ihren Wohnsitz, verschweigen Nebeneinkünfte oder reisen lediglich für Termine beim Arbeitsmarktservice (AMS) nach Österreich ein, um unrechtmäßig Sozialleistungen zu beziehen. Die Polizei beschreibt diese Entwicklung als eine neue Dimension des Betrugs, wobei die Täter immer dreister vorgehen.

Ein besonders aufschlussreicher Fall betrifft einen 47-jährigen Syrer, der 2022 mit seiner Familie nach Österreich kam und Mindestsicherung beantragte. Trotz des Besitzes mehrerer Häuser, Geschäftslokale und Grundstücke in Syrien, die sein Vermögen weit über den erlaubten Freibetrag von 5.000 Euro hinaus steigern, erhielt er über 70.000 Euro an Sozialleistungen. Dieser Fall wird derzeit von der Taskforce Sozialleistungsbetrug (TF SOLBE) untersucht.

Kuriose Betrugsfälle

Ein kurioser Fall aus der Steiermark zeigt eine 73-jährige Frau, die ihren zweiten Ehemann zwölfmal heiratete und sich jedes Mal scheiden ließ, um Witwenpension und Abfertigung zu kassieren. Der Schaden belief sich auf über 326.000 Euro, bevor der Oberste Gerichtshof diese Praxis 2024 endgültig stoppte. Ein weiterer Vorfall betrifft einen 46-jährigen Österreicher, der sein Massagegewerbe als „ruhend“ meldete, um jahrelang Geld für Aus- und Weiterbildungen vom AMS zu beziehen, während er weiterhin als Masseur tätig war. Seine Einnahmen lagen laut Polizei deutlich über der Geringfügigkeitsgrenze, und der Schaden belief sich auf etwa 53.000 Euro.

Eine junge Frau mit bosnischer Staatsbürgerschaft bezog in Österreich Arbeitslosengeld, obwohl sie sich die meiste Zeit im Ausland aufhielt. Ihre Begründung lautete: ‚Ich habe nur meine Schwester besucht.‘ Zwischen Juni 2023 und April 2024 verbrachte sie 160 Tage in Bosnien. Eine anonyme Anzeige führte zur Aufdeckung dieses Falls, der einen Schaden von 3.800 Euro verursachte.

Maßnahmen der Taskforce

Die Taskforce Sozialleistungsbetrug (TF SOLBE) setzt auf gezielte Aktionen, Datenauswertung und Flughafen-Kontrollen, um Betrugsfälle aufzudecken. Hinweise werden auch über den „SOLBE-Meldebutton“ auf der Website des Bundeskriminalamts entgegengenommen. Die Erfolgsquote ist hoch: 99,5 Prozent aller Betrugsfälle werden aufgeklärt. Doch die Behörden warnen, dass die Täter ständig neue Methoden entwickeln.

Die Kriminalitätsstatistik verdeutlicht, dass Sozialbetrug zu einem Massenphänomen geworden ist, das von klassischer Schwarzarbeit bis hin zu legal wirkenden Konstrukten reicht und erheblichen Schaden für die Allgemeinheit verursacht.