Start News Panorama
ERINNERUNGSKULTUR

Tag der weißen Bänder: Bosnien ehrt die Opfer von Prijedor (VIDEO)

Das Gefangenenlager Manjača wurde in Sarajevo symbolisch nachgebaut, um den Opfer zu gedenken. (Foto: zVg.)

Bosnische Städte haben an die Verbrechen, die vor 29 Jahren gegen die nichtserbische Bevölkerung in Prijedor verübt wurden, gedacht. Symbolisch wurden weiße Bänder getragen.

Mit einer Reihe von Gedenkveranstaltungen wird jährlich an die 3.176 Opfer von Prijedor in Bosnien-Herzegowina gedacht. 1992 wurde ein Dekret ausgerufen, dass nicht-serbische Einwohner der Stadt weiße Bänder, als Erkennungsmerkmal, tragen müssen. Mit einem Radioaufruf wurden serbische Bürger vor 29 Jahren beauftragt, sich militärischen Einheiten und der Polizei anzuschließen, um die „Extremnisten“ zu verfolgen.

Muslime und Katholiken mussten weiße Tücher vor ihre Türen oder Fenster hängen oder ein weißes Band am Arm tragen, wenn sie ihre Häuser verließen. Gerichtsurteilen zufolge wurden 1992 über 3.000 unschuldige Menschen getötet, darunter 102 Kinder, während tausende Menschen in Gefangenenlagern endeten. In vielen Städten Bosnien-Herzegowinas tragen die Menschen jedes Jahr, als Erinnerung an die Todesopfer, weiße Bänder.

Vor drei Jahren wurden 15 Statisten in das Stadtzentrum vorgeführt, die die Gefangenen von Manjača dargestellt haben. In diesem Konzentartionslager wurden 5.000 Menschen gefangen gehalten. Schätzungen nach wurden hier 100 Menschen ermordet. Das Lager wurde von 1992 bis 1995 von militärischen Einheiten der Republika Srpska geführt. Vorerst wurden Kroaten und anschließend Bosniaken und Katholiken aus der Krajina Region, Prijedor und Tuzla gefoltert.