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Motorschaden

Tickende Zeitbombe unter der Motorhaube: Ihr Sprit hat ein Ablaufdatum

Zwei Mechaniker reparieren ein schwarzes Offroad-Fahrzeug in einer Werkstatt, mit Fokus auf Motorarbeit und Wartung.
(Foto: Pexels)

Was im Tank schlummert, kann zum teuren Problem werden. Benzin und Diesel haben ein Verfallsdatum, dessen Überschreitung den Motor in Mitleidenschaft ziehen kann.

Kraftstoff im Autotank verhält sich nicht wie ein guter Wein – er wird mit der Zeit nicht besser, sondern kann zu ernsthaften Motorproblemen führen. Benzin sollte idealerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach dem Tanken verbraucht werden, bevor es seine optimalen Eigenschaften verliert und zur Belastung für den Motor wird.

Bei Dieselkraftstoff ist die Zeitspanne etwas großzügiger bemessen. Fahrzeugexperten empfehlen, Diesel spätestens sechs Monate nach dem Tanken zu verbrauchen. Besonders problematisch: In modernen Biodiesel-Mischungen können sich bei längerer Standzeit Bakterien vermehren, die schlammige Ablagerungen bilden und Kraftstoffleitungen verstopfen können.

Warnzeichen erkennen

Wenn überalterter Kraftstoff seinen Weg in den Motor findet, macht sich dies häufig durch das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte bemerkbar. Da dieses Warnsignal verschiedene Ursachen haben kann, ist der Gang in die Werkstätte ratsam, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Weitere typische Anzeichen für verdorbenen Kraftstoff sind Startprobleme, unrunder Motorlauf im Leerlauf oder spürbare Leistungseinbußen beim Beschleunigen. In solchen Fällen muss der alte Kraftstoff aus dem Tank entfernt werden, um weiteren Schäden vorzubeugen.

Einflussfaktoren beachten

Diese Richtwerte können je nach individuellen Umständen variieren. Entscheidende Faktoren sind unter anderem die Füllmenge des Tanks, die Umgebungstemperatur und der Sauerstoffgehalt im Tank. Obwohl manche Fahrzeughalter ihre Autos über längere Zeiträume abstellen, bleibt die regelmäßige Nutzung des Kraftstoffs die beste Strategie, um kostspielige Motorprobleme zu vermeiden.

Hilfe durch Kraftstoffstabilisatoren

Für Fahrzeuge, die nur selten bewegt werden, wie etwa Wohnmobile oder Saisonfahrzeuge, können spezielle Kraftstoffadditive eine Lösung bieten. Diese Stabilisatoren hemmen die Oxidation des Kraftstoffes und verlangsamen die Bildung von Ablagerungen. Wichtig zu wissen: Solche Zusätze wirken hauptsächlich präventiv. Sie können bereits stark gealterten oder mit Bakterien befallenen Kraftstoff – etwa bei der sogenannten „Dieselpest“ – nicht wieder vollständig gebrauchstauglich machen.

Experten raten daher, bei geplanter längerer Stilllegung entweder den Tank vollständig zu füllen, um Kondensation zu reduzieren, oder den Kraftstoff komplett abzulassen. Die regelmäßige Nutzung des Kraftstoffs bleibt die beste Strategie, um kostspielige Motorprobleme zu vermeiden.