Österreich reagiert auf die Maul- und Klauenseuche mit strengen Maßnahmen. Rinderschauen sind abgesagt, und Grenzübergänge werden geschlossen.
In Reaktion auf die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in den Nachbarländern Slowakei und Ungarn hat Österreich umfassende Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Besonders betroffen sind die Bundesländer Niederösterreich und Salzburg, wo Rinderschauen abgesagt und einige Streichelzoos geschlossen wurden. Zusätzlich kündigte das Innenministerium an, dass am Samstag 24 Grenzübergänge vorübergehend geschlossen werden. Zur Bekämpfung der Seuche sind Seuchenteppiche ausgelegt worden.
In Salzburg wurden Veranstaltungen wie die Maishofener Bundespinzgauerschau und die Verbandsrinderschau, die für Sonntag geplant waren, abgesagt. Die Veranstalter betonen, dass in Österreich bislang keine Hinweise auf die hochansteckende Seuche vorliegen, jedoch höchste Vorsicht geboten sei, um große Tieransammlungen zu vermeiden.
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Absagen und Einschränkungen
Auch in Niederösterreich fiel die Rinderschau Pielachtal den Vorsichtsmaßnahmen zum Opfer. Der NÖ Genetik Rinderzuchtverband teilte mit, dass auch die für Mittwoch geplante Zuchtrinder-Versteigerung in Bergland abgesagt wurde. Sollte ein positiver Fall im Zusammenhang mit der Versteigerung auftreten, würden alle betroffenen Betriebe als Kontaktbetriebe eingestuft, was erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte.
Schloss Hof im Bezirk Gänserndorf hat den Kontakt zu anfälligen Tierarten eingeschränkt. Präventive Maßnahmen wurden ergriffen, und der Tierbestand wurde auf Außenkoppeln verlegt. Drei Eingänge sind mit Seuchenteppichen und Handdesinfektionsspendern ausgestattet, und Rad- sowie Gehwege wurden gesperrt. Ein doppeltes Zaunsystem schützt das Gelände, das in der Überwachungszone liegt. Rund 100 Tiere wurden getestet, alle Proben waren negativ.
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Der Tierpark Weißer Zoo in Kernhof hat ebenfalls Seuchenteppiche installiert, während der Streichelzoo im Tierpark Herberstein in der Oststeiermark aus Vorsicht geschlossen wurde. Obwohl das Virus für Menschen ungefährlich ist, kann es über Schuhe und Kleidung auf Huftiere übertragen werden.
Der Steppentierpark Pamhagen im Burgenland bleibt vorübergehend geschlossen, da er nahe der ungarischen Grenze liegt. Der Zeitpunkt der Wiedereröffnung ist unklar. Der Erlebnisbauernhof Landgut Cobenzl in Wien schließt ebenfalls vorerst, jedoch werden angemeldete Gruppen von einem Betreuer begleitet, um den Kontakt zu Klauentieren zu vermeiden.
Weitere Maßnahmen
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat Maßnahmen ergriffen, indem sie einen Seuchenteppich am Campus-Eingang auslegte und keine Klauentiere, Kamele oder Pferde aus den betroffenen Ländern aufnimmt. Tiertransporte finden derzeit nicht statt.
Im Wiener Tiergarten Schönbrunn wurde der Streichelzoo vorübergehend geschlossen. Weitere Maßnahmen umfassen die Abgabe der Turopolje-Schweine und eine Teilsperre des Tirolerhofs. Im Zoo Salzburg wurden die Hygienemaßnahmen verstärkt, und Pfleger müssen spezielle Kleidung tragen.
Beim Tiergnadenhof Gut Aiderbichl sieht man keine erhöhte Gefahr. Die Höfe sind weit von den Sperrzonen entfernt, und man ist gut vorbereitet. Der Besuch ist weiterhin möglich, und Desinfektionsmatten wurden verstärkt eingesetzt.
Im Alpenzoo Innsbruck bleibt der Besucherbetrieb unverändert, jedoch sind Quarantänebereiche vorbereitet. Im Ernstfall könnten der Bauernhof und die Steinbockanlage gesperrt werden. In Kärnten wurden bislang keine Maßnahmen ergriffen. Der Alpenwildpark Feld am See öffnet erst im Mai, und im Tierpark Rosegg wird die Lage beobachtet, wobei derzeit keine Einschränkungen notwendig erscheinen.
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