Alkohol und E-Scooter – eine gefährliche Kombination, die in Wien für alarmierende Zahlen sorgt. Die Behörden reagieren mit einer Kampagne und verschärften Kontrollen.
Die Zahl der alkoholbedingten Verstöße mit E-Scootern in Wien hat dramatisch zugenommen. „Eine enorme Steigerung – über 200 Prozent – von Verwaltungsübertretungen im alkoholisierten Bereich“ verzeichnen die Behörden laut Bundespolizeidirektor Michael Takacs, der sich am Donnerstag zu diesem Thema äußerte. Die elektrischen Roller sind seit 2018 als Leihfahrzeuge in der Hauptstadt unterwegs. Während der Corona-Pandemie entschieden sich zudem viele Wienerinnen und Wiener für den Kauf eigener E-Scooter, wie Takacs bei einem Pressetermin erläuterte.
Diese Entwicklung hat zu einem Anstieg von Verkehrsdelikten und teils schwerwiegenden Unfällen geführt. Besonders problematisch: Viele Nutzer unterschätzen die Risiken der Fahrzeuge im alkoholisierten Zustand. Auch technisch manipulierte Geräte erhöhen das Unfallrisiko mit schweren oder sogar tödlichen Folgen.
⇢ Nach Promille-Drama: Bosnien plant Null-Toleranz bei Alkohol am Steuer
Alarmierende Unfallzahlen
Die Bilanz für 2024 ist alarmierend: Zwei tödliche Unfälle mit E-Scootern, fast 400 Verletzte und mehr als 1.000 Fälle, in denen Alkohol oder Drogen im Spiel waren. Diese Zahlen präsentierte Thomas Losko, der die Wiener Landesverkehrsabteilung (LVA) leitet. Als Reaktion haben Polizei und LVA nun eine Aufklärungskampagne ins Leben gerufen.
Mit der Initiative „Wien rollt sicher“ sollen sämtliche Verkehrsteilnehmer informiert und für die Gefahren sensibilisiert werden. Takacs betonte jedoch, dass es neben der Präventionsarbeit auch verstärkte Kontrollen geben werde.
Bei gezielten Kontrollaktionen stellen die Beamten regelmäßig fest, dass vielen Verkehrsteilnehmern die möglichen Strafen nicht bewusst sind, berichtete LVA-Chef Losko. Er stellte klar: Bei Alkohol am Steuer macht das Gesetz keinen Unterschied zwischen Auto und E-Scooter.
⇢ Auto touchiert E-Scooter und lässt Opfer liegen
Strenge Konsequenzen
Wer unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen erwischt wird, muss mit Geldstrafen zwischen 800 und 5.900 Euro rechnen. Losko wies zudem darauf hin, dass E-Scooter-Fahrern bei Verstößen auch der Führerschein entzogen werden kann.
Die Kampagne „Wien rollt sicher“ umfasst Informationsblätter, die die wichtigsten Regeln für E-Roller und E-Scooter verständlich darstellen und durch Piktogramme veranschaulichen. Zu den zentralen Vorschriften gehört das Verbot, zu zweit auf einem Fahrzeug zu fahren.
Auch das Benutzen von Gehsteigen sowie das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung während der Fahrt sind untersagt. Für Kinder unter zwölf Jahren besteht Helmpflicht. Unabhängig vom Fahrzeugtyp gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h. Die Flyer enthalten einen QR-Code, der zu Videos und weiteren Informationen führt.
Die Kampagne richtet sich nicht nur an die Nutzer der E-Scooter, sondern auch an andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger.
⇢ Urlaubsfalle Italien: Diese Verkehrsregeln kosten dich jetzt Führerschein im Urlaub (LISTE)
Folge uns auf Social Media!