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Impfstrategie

Überarbeitete Impfempfehlung: Nur noch eine Dosis nötig

(FOTO: iStock/Tomwang112)

Mit dem Herbst kommt nicht nur die Kürbissaison, sondern auch steigende Corona-Infektionszahlen. Doch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat gute Nachrichten für uns: Sie gibt grünes Licht für den angepassten Comirnaty-Impfstoff von Biontech, der speziell auf die XBB-Variante zugeschnitten ist. Diese Variante ist die Basis der derzeit kursierenden Corona-Variante EG.5.1, auch bekannt als „Eris“.

Das Nationale Impfgremium (NIG) nutzte diese Gelegenheit, um die Impfempfehlungen gegen das Coronavirus zu überarbeiten. Monika Redlberger-Fritz, Mitglied des NIG und Virologin am Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien, brachte es auf den Punkt: „Für alle, die noch nicht geimpft sind, reicht mittlerweile eine Impfung als Grundimmunisierung anstatt von drei Stichen aus, mit Ausnahme der Kinder zwischen 6 Monaten bis 5 Jahren.

Warum nur eine Impfung?

Die Antwort liegt in der hohen Durchseuchungsrate in Österreich. „Wir gehen davon aus, dass mittlerweile jeder schon einmal Kontakt zu dem Virus hatte und somit eine Impfung ausreichen sollte“, erklärt Redlberger-Fritz. Auch das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) bestätigt diese Annahme. Es geht davon aus, dass fast jeder Mensch bereits Kontakt mit Corona hatte und eine grundlegende Immunität erworben hat.

Wer sollte sich impfen lassen?

Laut Gesundheitsminister Johannes Rauch empfiehlt das NIG die Corona-Schutzimpfung im Herbst allen Menschen ab 12 Jahren. Besonders wichtig sei die Impfung aber für Menschen ab 60, Risikopersonen und Gesundheitspersonal. „Neu: Auch für bisher Ungeimpfte reicht eine Impfung für einen guten Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf oder Long COVID“, erklärt Rauch weiter.

Der angepasste Impfstoff

Der neue Impfstoff ist speziell auf die derzeit aktiven XBB.1.5-Varianten ausgelegt. Die Lieferung ist für nächste Woche angekündigt und geht dann an die Bundesländer. Die Impfungen sind bei niedergelassenen Ärzt:innen verfügbar, teils auch bei Impfstellen von Städten und Gemeinden.

Impfempfehlung für Risikogruppen

Trotz steigender Infektionszahlen gibt es die dringende Impfempfehlung zur Auffrischung nur für Personen aus vulnerablen Gruppen. Wir empfehlen es vor allem jenen Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf von COVID-19 sowie Personen im Gesundheitsbereich“, betont Redlberger-Fritz.

Freie Entscheidung

Aber auch wenn nicht direkt empfohlen, so können sich alle anderen impfen lassen, wenn sie das möchten. Selbst eine fünfte Auffrischungsimpfung steht nichts im Wege. „Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen und ist auch individuell zu entscheiden“, so die Virologin.

Schon vor dem Sommer war klar, dass es wieder zu einer Corona-Welle kommen würde. „Die Frage ist bis jetzt nur wann und in welcher Intensität – und das hängt schlussendlich von der Immunisierung ab“, hält Redlberger-Fritz fest.

Bleibt also zu hoffen, dass die neuen Impfempfehlungen und der angepasste Impfstoff ihre Wirkung zeigen.