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INTERVIEW

Unsere Hoffnungen der österreichischen Medizin – Vid Velikić

FOTO: Igor RIpak

FACHÄRZTE. Ihre Wege und ihre Spezialisierungen sind unterschiedlich, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: der Wunsch, anderen Menschen fachlich und menschlich zu helfen, aber auch die Entscheidung, ihren Beitrag zur österreichischen Medizin zu leisten.

KOSMO hat die Ehre, Ihnen diese bescheidenen jungen Leute als Vorbild und Beispiel vorzustellen. Den Anfang machen wir mit Vid Velikić – Mediziner in der Facharztausbildung der Sozialpsychiatrie.

LESEN SIE AUCH: Dr. Adnan Smajić – Vom Mediziner zum Tee-Sommelier!

  

Die Fotografin Eugénie Sophie Berger mit französisch-österreichischen Wurzeln führte ein Interview mit Dr. Adnan Smajić – einem Mediziner und Tee-Sommelier, der in Sarajevo seit über sieben Jahren das Teehaus “Franz & Sophie” führt. Auf ausgesprochen bezaubernde Weise erzählt sie uns die Geschichte eines einzigartigen Handwerks, das in der bosnischen Hauptstadt sein Zuhause gefunden hat…

 

„Die Medizin habe ich vor allem gewählt, um Menschen zu helfen, aber auch, weil diese Wissenschaft Raum für unbeschränkte Kreativität bietet und damit auch die Möglichkeit, ununterbrochen weiter zu lernen, Neues zu erfahren und ein aufregendes Berufsleben zu haben“, antwortet Dr. Velikić ganz eindeutig auf die Frage, warum er diesen Beruf gewählt hat. Aber warum gerade Wien? Sein Weg führte ihn zum einen Teil wegen seines Vaters Dragan Velikić, eines Schriftstellers, der 2005 Botschafter der Republik Serbien in Österreich wurde, nach Wien, zum anderen Teil aber auch aufgrund von Vids klarer Entscheidung, hier zu studieren und zu arbeiten, denn er erklärt: „Die Medizinische Universität Wien gehört zu den wichtigsten Forschungseinrichtungen in Europa und sie hat eines der größten Krankenhäuser, das AKH, in dem ich derzeit auch arbeite“.

„Für mich ist Gesundheit mehr als nur die Abwesenheit von Krankheiten.
Sie ist nichts, was man erwirbt, sondern etwas, das man pflegt und verbessert.“

Der junge Dr. Velikić erklärt uns weiter seine Entscheidung für seine berufliche Entwicklung und seinen Beitrag, denn hier gibt es, wie er betont, sehr gute Professoren, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen auf hervorragende Weise an ihre zukünftigen Kollegen weitergeben, hervorragend ausgestattete Fakultäten und Krankenhäuser, Teamarbeit und Professionalität. Aber diese Arbeit hat ihre guten und schlechten Seiten wie jede andere. „Die guten Seiten sind der persönliche Beitrag zur Gesellschaft und die Arbeit, die vor allem human ist. Die schlechten Seiten sind die zeitliche Dimension der Arbeit und die Stressbelastung“, unterstreicht Dr. Velikić. Auch er selbst hält Vorlesungen vor Studenten und bemüht sich, die Studenten möglichst gut auf ihren zukünftigen Beruf als Ärzte vorzubereiten. Seine weiteren Ambitionen richten sich auf die forensische Psychiatrie und den Abschluss seiner Facharztausbildung in der Neurologie und Psychiatrie.

FOTO: Igor Ripak

Viele würden ihn um seine bereits erzielten Erfolge beneiden, aber auf die Frage, wie steinig sein Weg bisher war, antwortet Dr. Velikić ganz bescheiden: „Nicht mehr und nicht weniger als der der anderen. Man muss nur das richtige Maß in allem finden, was man macht, und seine Prioritäten setzen.“ Die Gesundheit sollte ohnehin für jeden Priorität haben. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Ärzte heilen andere, aber wer heilt sie? „Mich behandeln meine Freunde, die auch Ärzte sind, aber auch andere, die das nicht sind: mit guten Ratschlägen, netten Worten, Lachen, Liebe und positiver Energie, aber auch mit ihrer Lebenseinstellung und allem, was uns umgibt. Denn ein gesunder Mensch ist jemand, der erfüllt und zufrieden ist“, verrät uns Dr. Velikić seine Medizin.