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Familiendrama

Untreue entlarvt: Ehefrau reicht nach KI-Prophezeiung Scheidung ein

ChatGPT, Scheidung
FOTO: iStock, EPA-EFE/FILIP SINGER

Ein Grieche trat kürzlich in der Morgensendung „To Proino“ (griechisches Frühstücksfernsehen) des griechischen Fernsehens auf, um seine ungewöhnliche Geschichte zu erzählen: ChatGPT habe seine zwölfjährige Ehe zerstört – und zwar durch die Interpretation von Kaffeesatz. Seine Frau hatte ihn überredet, Fotos ihrer Kaffeetassen zu machen, damit die Künstliche Intelligenz daraus wie eine Wahrsagerin die Zukunft deuten könne. Was als harmlose Spielerei begann, endete im Familiendrama.

Die KI-Prophezeiung nahm eine verhängnisvolle Wendung, als der Chatbot „erkannte“, dass der Mann angeblich an ein junges Mädchen denke, deren Name mit „E“ beginne, und eine Beziehung mit ihr plane. Die digitale Wahrsagung ging noch weiter und behauptete, der Ehemann betrüge seine Frau bereits und die mysteriöse Frau sei fest entschlossen, die Familie zu zerstören.

Fatale Konsequenzen

Der Mann, der die ganze Sache zunächst für harmlosen Unsinn hielt, wollte den vermeintlichen Spaß nicht verderben. Seine Frau hingegen nahm die KI-Aussagen als unumstößliche Wahrheit. Die Situation eskalierte rasch: Sie forderte ihn auf, das gemeinsame Haus zu verlassen, und leitete ein Scheidungsverfahren ein.

Nur drei Tage später erhielt der verdutzte Ehemann die offizielle Scheidungsklage. Sein Rechtsbeistand erwägt nun sogar einen Antrag auf Entzug des Sorgerechts für die beiden gemeinsamen Kinder, da er die Verwendung von KI-Deutungen als Beweismittel vor Gericht für völlig absurd hält. „Es ist grotesk, KI als Beweismittel heranzuziehen“, betonte der Anwalt und verwies auf den offensichtlichen Widerspruch zwischen dem Untreue-Verdacht und dem blinden Vertrauen in Algorithmen.

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Gesellschaftliche Debatte

Während der Rechtsstreit seinen Lauf nimmt, zeigt sich die griechische Öffentlichkeit gespalten. Während manche die Geschichte belächeln, äußern andere ernsthafte Bedenken über den wachsenden Einfluss Künstlicher Intelligenz auf Privatleben und Familienbeziehungen.

Der Fall wirft grundlegende Fragen auf: Wo liegen die Grenzen der KI-Nutzung im Alltag – besonders wenn es um intime Beziehungen und familiäre Bande geht?