Zwei junge Urlauberinnen aus Oberösterreich gerieten kürzlich ins Visier einer Gruppe von drei jungen Frauen, die auf der Suche nach einem großen Gewinn waren. Die Täterinnen, im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, hatten jedoch weniger Glück als erhofft und fanden bei dem Überfall in dem Wiener Airbnb nicht das erhoffte große Geld.
Täterinnen sind aus Deutschland, Ungarn und Serbien
Laut der Staatsanwältin sollen die jungen Frauen aus Deutschland, Ungarn, Serbien sowie eine Frau mit ungeklärter Staatsbürgerschaft am 2. April in Wien zwei etwa gleichaltrige Oberösterreicherinnen in ihrer gemieteten Unterkunft überfallen und beraubt haben. Die beiden Opfer waren mit zwei Bekannten aus der Landeshauptstadt donauabwärts gefahren, „um sich eine Auszeit zu gönnen“, wie eines der Opfer angab. Sie mieteten ein Appartement über Airbnb, doch dann traten Probleme beim Einchecken auf.
Sieben Euro Bargeld und ein Ladekabel als Beute
Die Touristen nahmen telefonisch Kontakt zu einem Bekannten auf, der der Freund der Zweitangeklagten war. Dieser informierte daraufhin seine Partnerin. „Dann kam ich auf die dumme Idee,“ gesteht die 19-Jährige: nämlich die Touristinnen aufzusuchen und auszurauben, da sie angeblich viel Bargeld dabei hätten. Man fuhr mit einem Fahrdienst zum Appartement, und die vier Angeklagten forderten die beiden Begleiter der Opfer auf, das Fahrzeug zu verlassen.
Nach einem kurzen Gespräch verkündete die Erstangeklagte den überraschten Opfern: „Wir wollen jetzt schon etwas dafür haben, dass wir hier sind.“ Daraufhin durchsuchte man die Wohnung, fand jedoch nicht die erhoffte größere Bargeldsumme. Stattdessen entdeckte man sieben Euro in Münzen, einen Supermarktgutschein im Wert von 20 Euro, eine Packung Zigaretten, Modeschmuck im Wert von 15 Euro, ein Handyladekabel und kabellose Kopfhörer.
Ärger im nicht-klimatisierten Gerichtssaal
Die vier jungen Angeklagten, die wegen Raubes, versuchter Nötigung und Entfremdung unbarer Zahlungsmittel vor Gericht standen, trugen nicht zur Entspannung der Situation bei. Kauend und scheinbar uninteressiert saßen sie auf der Anklagebank, was die angespannte Stimmung weiter anheizte. Der Unmut der Richterin verstärkte sich, als sie erfuhr, dass keine der Angeklagten eine Ausbildung abgeschlossen oder einer Erwerbstätigkeit nachging.
Die Vorsitzende des Schöffengerichts, Richterin Alexandra Skrdla, zeigte sich bei einem aktuellen Fall besonders unzufrieden. Geplant war eine Verhandlung in einem klimatisierten Saal. Aufgrund eines technischen Defekts musste die Gruppe jedoch in einen kleineren, schlecht belüfteten Raum im darunter liegenden Stockwerk ausweichen. Diese unerwarteten Umstände trugen nicht gerade zur Verbesserung ihrer Laune bei.
Verhalten der Angeklagten verschärft die Situation
Dieses unprofessionelle Verhalten und die fehlende berufliche Perspektive der Angeklagten warf einen weiteren Schatten auf die ohnehin schon belastete Stimmung im Gerichtsaal. Die defekten technischen Anlagen und die Wut über das respektlose Auftreten der jungen Frauen scheinen die Herausforderungen des größten Gerichts Österreichs nur allzu deutlich darzustellen.
Am Ende wurden alle vier Angeklagten gemäß der Anklage verurteilt, wobei die noch nicht rechtskräftigen Strafen zwischen zehn und 20 Monaten auf Bewährung liegen.
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