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LINZ

Urteil nach Brand in Balkan-Disco „Imperio“: 4 Jahre Haft für 35-jährigen Serben

(FOTO: Linzwiki.at, iStockphoto)

Schon am Tag nach dem Brand in der bekannten Balkan-Disco „Imperio“ in Linz war man sich sicher, dass es Brandstiftung war. Das Feuer richtete einen Schaden in der Höhe von 1,170.000 Euro an. Gestern musste sich ein 35-jähriger Serbe deswegen vor Gericht verantworten.

Am Freitag, dem 5. April ging gegen 21.30 Uhr bei der Stadtleitstelle Linz ein Notruf ein. Im Gebäude, in dem sich auch der beliebte Linzer Balkanclub “Imperio” befindet, brannte es. Wie das Portal tips.at berichtet, soll ein 22-jähriger Linzer von der Feuerwehr mittels Drehleiter aus den darüber liegenden Firmenräumen geborgen worden sein. Die Rauchentwicklung hatte sich bereits enorm ausgebreitet. Der junge Mann erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung.

Der Brand brachte aber auch ein weiteres Opfer hervor. So soll sich ein 35-Jähriger auf der Flucht vor dem Feuer einen Unterschenkelbruch zugezogen haben. Das Gebäude wurde großräumig gesperrt. Der Brand konnte von der Berufsfeuerwehr gegen 22.30 Uhr gestoppt werden. Im späteren Verlauf wurde gegen genau jenen 35-jährigen Verletzten Anzeige wegen Brandstiftung erhoben Gestern musste er sich vor Gericht verantworten.

Molotowcocktail auf der Tanzfläche
Laut Anklage brach sich der Serbe auf der Flucht vom Tatort den Unterschenkel. Ihm wurde vorgeworfen das Feuer, zusammen mit einem Mittäter, gelegt zu haben. Die beiden Männer sollen in die Disco eingebrochen, Brandbeschleuniger auf der Tanzfläche verschüttet und mit einem Molotowcocktail angezündet haben. Der insgesamte Schaden beläuft sich auf 1,170.000 Euro.

Geständnis: „Schmiere gestanden“
Der 35-Jährige gestand, für seinen Cousin Schmiere gestanden zu haben. Allerdings habe er nicht gewusst, dass sein Verwandter plant, ein Feuer zu legen. Diese Aussage reichte dem Gericht für eine Verurteilung als Beitragstäter (4 Jahre Haft und 105.000 Euro Schadensersatz).

„Es gab keine Absprache und keinen Tatplan. Der Plan meines Mandanten war es nie, das Imperio anzuzünden“, so Verteidiger Manfred Arthofer. Sein Mandat hätte lediglich gewusst, dass er seinem Cousin bei „etwas helfen“ solle. „Ich habe an einen Einbruch gedacht, nicht an Brandstiftung“, so der Angeklagte.

Hintermänner am Balkan?
Die Staatsanwaltschaft bezeichnet diese Geschichte als „besseres Grimm-Märchen“ und glaubt an eine Auftragstat mit Hintermännern am Balkan. Die Anklage ist überzeugt, dass es mehrere flüchtige Komplizen gegeben hat. Dafür fehlen laut Verteidiger Arthofer jedoch eindeutige Beweise.